33. Floralien in Gent/B: Beste Werbung für den Gartenbau (27.04.05)
Auch wenn die Genter Floralien hauptsächlich eine Publikumsausstellung sind – Fachbesucher waren ebenfalls fasziniert von den prachtvollen, phantasiereichen und zum Teil riesigen Darstellungen. Ohne Fotoapparat flanierte kaum einer auf dem fast 2 km langen Rundweg durch die Hallen.
Nachdem das belgische Königspaar am 15. April die Floralien eröffnet hatte, durfte am Abend des 16. April das Volk die Hallen betreten. An diesem Abend fand auch ein „Business Meeting“ mit allen Ausstellern und Verantwortlichen statt. An deren festlicher Kleidung und der Stimmung waren ihr Stolz auf das gemeinsam Geleistete und der außerordentlich hohe Stellenwert zu erkennen, den die Beteiligten den Genter Floralien beimessen. Das Top-Ereignis des belgischen Gartenbaus findet „nur“ alle fünf Jahre statt, was dazu führt, dass Entwicklungen deutlicher spür- und erlebbar sind und sich Gärtner und Verbände konzentriert ins Zeug legen.
Was gab’s zu sehen?
Die Floralien sind ein einziger überdachter Garten, der sich auf sechs miteinander verbundene Hallen verteilt und in den die Ausstellungsteile, darunter Pflanzen- und Blumenarrangements, Gärten und Floristik – also die Beiträge von Unternehmen und Berufsverbänden – integriert sind. Gärten wurden zum zweiten Mal gezeigt und bieten Anregungen für große und kleine Anlagen. Es fiel auf, dass das Element Wasser und das Wohnen im Garten in den meisten Modellen eine wichtige Rolle spielten.
Neu in diesem Jahr:
- Zwei Brücken erlaubten Blicke von oben, 60 % des Wegs verlief auf erhöhtem Niveau.
- Die 11 m hohe Pyramide aus Azaleen war ein Versuch zum Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde.
- Skulpturen aus Pflanzen mit Laub in verschiedenen Farben stellten unter anderem diverse Tiere, Ross und Reiter, einen Totempfahl und eine Maske dar. Die drei Türme von Gent beeindruckten die Besucher besonders. Solche Skulpturen finden immer häufiger Platz im öffentlichen Grün, vor allem auf Kreisverkehrsinseln Belgiens.
- Tropische Schmetterlinge bewegten sich frei in einem geheizten Raum (manche hielten auch für ein Foto still).
- 25 Top-Floristen gestalteten jeweils ein Werkstück, zehn Floristikschulen für Amateure stellten ebenfalls aus.
- Die zehn belgischen Provinzen zeigten ihre regional wichtigen Produkte.
- Lehrreiches über Blumen und Pflanzen vermittelten Stände wie die zur Geschichte der Azalee, zu Pflanzen aus der Frühgeschichte oder zu funktionalen Pflanzen (Stadtgrün, Pflanzen am Arbeitsplatz).
- künstlerische Beiträge
- Aufgrund einer neuen Initiative fanden im Rahmen der Ausstellung Veranstaltungen und Fachkongresse statt.
Superstar Azalee
Azaleen, einer der wichtigsten Exportartikel des belgischen Zierpflanzenbaus, spielten traditionell eine Hauptrolle auf den Floralien. Sowohl einzelne Pflanzen, wertvolle, zum Teil mehrere Meter hohe Sammlerstücke, als auch große gesammelte Darstellungen waren zu bewundern. Die durch Kollegen der Firma Donato/Italien gebaute Azaleenpyramide bestand aus 600 je etwa 4 m hohen Pflanzen mit insgesamt schätzungsweise 5 Mio. Blüten, die termingerecht erschienen.
Hunderte Preise
In den sechs Kategorien Azaleen, blühende Topfpflanzen, Grünpflanzen, Beetpflanzen und Stauden, Gehölze sowie Schnittblumen bewarben sich mehrere Hundert Betriebe aus 18 Ländern um eine Auszeichnung. Es wurden 775 Preise im Gesamtwert von 325 000 Euro, zum Beispiel von Institutionen und Verbänden, ausgelobt und zum größten Teil vergeben. Der Preis des belgischen Königs, die Goldmedaille, ging an den Belgischen Zierpflanzenbauverband (AVBS) für die größte Anzahl erster Preise. Aus Deutschland erhielten für ihre Azaleen-Neuzüchtungen
- Rannacher, Gütersloh, zweimal einen 2. Preis
- Heinz Manten GbR, Geldern-Veert, einen 2. Preis.
Der 1. Preis für die „schönste Sammlung Erica und Calluna in Blüte“ ging an die Firma Eurofleurs, Kevelaer.
Claudia von Freyberg
c) DEGA online 27. April 2005 www.dega.de