GaLaBau: Mehr Betriebe, weniger Beschäftigte (20.04.05)
Der BGL begründet die Tendenz unter anderem mit der Gründung von so genannten Ich-AGs und damit, dass sich Mitarbeiter aus aufgelösten Betrieben häufig selbstständig machen. Die Entwicklung hat Auswirkungen auf die Beitragssituation der GaLaBau-Landesverbände. Sie führen an den BGL pro Betrieb eine feste Summe ab, während sie selbst die Beiträge nach der Bruttolohnsumme erhalten. Mehr Betriebe und weniger Mitarbeiter bedeuten also weniger Geld für die Landesverbände. Auf die Frage, ob und wie sich der BGL an diesem finanziellen Risiko beteiligen wird, sagte BGL-Geschäftsführer Dr. Herrmann Kurth, dass man mit den Landesverbänden im Gespräch sei und eine für alle verträgliche Lösung finden werde.
Der Gesamtumsatz der Branche betrug 2004 rund 4,36 Mrd. Euro, 1,36 % weniger als 2003. Die Insolvenzquote lag bei 1,93 %.
Der Privatgartensektor weitet sich aus – hier tätigt der GaLaBau 44,27 % seines Umsatzes (Vorjahr 43,03 %). 18,34 % macht der Umsatzanteil aus öffentlichen Aufträgen aus (2003: 17,94 %). Hier geht es zu 76 % um Neuanlagen und zu etwa 21 % um Pflege. Die Zahl der Auszubildenden stieg leicht auf 5 976. Die Ausbildungsquote bezüglich der gewerblichen Arbeitskräfte liegt bei über 10 %. Weitere Informationen betrafen
- Unternehmensübertragungen: Der BGL unterstützt die Pläne der Regierung, die Erbschaftssteuer auf Null zu senken, wenn Betriebe nach Schenkung oder Erbschaft mehr als zehn Jahre weitergeführt werden. Zu diskutieren sei die Höhe der Steuern bei Fortführung von Betrieben ohne Mindestzeitraum.
- Mindestlöhne: Der BGL lehnt deren Einführung ab, weil dies aus Erfahrung in der Bauwirtschaft gegen Lohndumping nicht helfe, keine Aufträge sichere, die Belastung der Betriebe durch Bürokratie erhöhe und Arbeitsplätze, zum Beispiel von Gering-Qualifizierten, in vielen Betrieben gefährde.
- Feinstaubbelastung: Der Berufsstand setzt sich für mehr Grünanlagen, Innenraumbegrünungen, Entsiegelung, Dachbegrünungen und regionale Schutz- und Pflegekonzepte ein. Die Zukunft für den GaLaBau liege auch in Spezialgebieten wie Regenwassermanagement oder Schwimmteichbau.
- Auslandstätigkeit: Viele Beispiele zeigen, dass das GaLaBau-Know-how im Ausland sehr gefragt ist, was ein großes Marktpotenzial birgt. Eine Art „Entwicklungshilfe“ durch den Verband würde laut BGL jedoch zu viel Markteingriff bedeuten. „Wir legen die Spur, aber die Betriebe müssen ihren Markt selbst erschließen“, so Kurth.
- Stiftungslehrstuhl an der Uni Kassel: In den nächsten Tagen werde bekannt, wer das Rennen um die C4-Stiftungsprofessur „Landschaftsbau/Vegetationstechnik“ gemacht hat. Derjenige werde voraussichtlich am 1. Oktober seine Arbeit aufnehmen. cvf
(c) DEGA online, 20. April 2005