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Deutscher Torf- und Humustag in Bad Zwischenahn

Der Visionär bringt die höchste Rendite

Es gibt zu wenig Visionäre, erklärte Stephan Meyer, Denkstelle Unternehmens­entwicklung, Friedrichsdorf, auf dem vom Industrieverband Garten (IVG) veranstalteten 46. Deutschen Torf- und Humustag in Bad Zwischenahn.

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Je vielfältiger ein gut zusammenarbeitendes Team besetzt ist, desto höher ist die Rendite, so seine auf wissenschaftlichen Untersuchungen beruhende Aussage. Der Psychologe unterteilt die Personen eines Unternehmens in die sechs Persönlichkeiten Tüftler, Rechner, Vermittler, Draufgänger, Zauderer und Querdenker, auch Visionär genannt. Letzterer ist wenig angepasst, zeichnet sich durch ein hohes kreatives Potenzial aus mit der Ambition, etwas Einzigartiges zu erschaffen. Obwohl für den Chef oft unbequem, bringt der Querdenker und Visionär die höchste Rendite. Während der extrovertierte und oft rücksichtslos agierende, dafür aber ergebnisorientierte „Draufgänger“ immerhin 6,9 % Rendite erwirtschaftet, ist die Rendite eines Querdenkers mit 14,7 % mehr als doppelt so hoch. Die Rendite des Tüftlers liegt mit 12 % immer noch höher als die des Draufgängers.

In der Praxis hat der unbequeme Querdenker oft zu wenig Raum. Ihm wird viel häufiger gekündigt als den anderen Persönlichkeiten. Und das, obwohl gerade er der Goldesel des Unternehmens ist. Selbst unter Vorständen sind so gut wie keine Visionäre zu finden. Tüftler und Querdenker lieben die Veränderung, während die anderen vier konservativ geprägten Persönlichkeiten Veränderungen hassen.

Weniger Rechner, mehr Draufgänger und Visionäre

Viele Positionen werden mit falschen Mitarbeitern besetzt, weil die Chefs mit ihnen gut auskommen. Obwohl letztendlich das Zusammenspiel aller sechs Persönlichkeiten ausschlaggebend ist, plädiert Meyer dafür, wenigstens weniger Rechner und mehr Draufgänger einzustellen. Das allein lässt schon eine höhere Rendite erwarten. Der Goldesel jedes Unternehmens bleibt jedoch der Visionär.

Es gibt unterschiedliche Visionen. Sie können sich auf Altprodukte, Produktpflege, Anpassung/Erneuerung, oder auch auf einen richtigen Durchbruch beziehen. Eine anspruchsvolle Vision stellt alles bisher Bekannte auf den Kopf und erfährt in der Regel erst einmal Ablehnung. Beispiele der Vergangenheit sind Airbag und das Tunnelrastermikroskop.

Manager legen meist viel Energie in die Pflege der Altprodukte, die Rendite hierfür liegt bei mageren 5,2 %. Demgegenüber steht die mit 20 % viel höhere Rendite einer Vision, also eines ganz neuen, visionären Produkts. „Die Floprate liegt immer bei zwei Dritteln“, beruhigte Meyer die Skeptiker, auch bei der Verbesserung eines Altprodukts.

Der Querdenker benötigt den Tüftler, der für den ersten Schritt der Umsetzung sorgt. Erst dann folgt die Bedeutung des Draufgängers in der Rangfolge der Innovationskraft eines Unternehmens. Der Visionär entwickelt die Geschäftsmodelle, von denen alle sechs Persönlichkeiten letztendlich ihren Lebensunterhalt bestreiten. Folgende Tipps gab Meyer den Unternehmern: Die Visionäre ernst nehmen und mit den Rechnern und Tüftlern zusammenbringen. Damit die Querdenker den Weg in das Unternehmen finden, muss dieses nach außen attraktiv präsentiert werden.

Visionen schaffen Lösungen

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Der Visionär sieht, was andere nicht sehen. Er braucht Kundenkontakt, denn er muss wissen, wer die Produkte kaufen soll. Nur so kann er gute Ideen liefern. Jede Führungskraft sollte sich laufend Zeit nehmen für den Gedankenaustausch mit dem Visionär. „Sorgen Sie dafür, dass Ihr Unternehmen für Lösungen steht, die Ihrer Zeit voraus sind“, so Meyer.

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