AdJ-Mitgliederversammlung: Fachspezifische Ausbildung unerlässlich
Über 100 Junggärtner/-innen aus dem gesamten Bundesgebiet kamen zur 2. Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner (AdJ) vom 4. bis 6. November in die Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg.
In einer Podiumsdiskussion mit Vertretern aller gärtnerischen Fachsparten ging man Fragen zum Ausbildungs- und Fachkräftemangel, zu notwendigen Zusatzqualifikationen im Gartenbau, zum Image des Gärtners aber auch der Zweckmäßigkeit der Unterteilung der Ausbildung in Fachsparten nach.
Thorsten Dremel (AdJ), August Forster (Garten- und Landschaftsbau), Berthold Klumpen (Friedhofsgärtnerei), Ralf Köster (Staudengärtnerei), Stefan Lück (Einzelhandelsgärtnerei), Jürgen Mertz (Zierpflanzenbau), Leo Peselmann (Baumschule), Norbert Schäfer (Obstbau) und Heinrich Stahl (Gemüsebau) einigten sich schnell, dass die Vielfalt der Fachsparten erhalten bleiben muss. „Wir brauchen die fachspezifische Ausbildung. Es bedarf eines großen Aufwands, Fachfremde einzuarbeiten“, so Berthold Klumpen. Stefan Lück sprach sich zusätzlich für die Einrichtung einer weiteren Fachsparte, nämlich der Einzelhandelsgärtnerei, aus.
Auf die Frage nach sinnvollen Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für junge Gärtner/-innen war man sich einig, dass ein fundiertes Grundwissen von absoluter Notwendigkeit ist. „Aufgrund des Wandels in den Betriebsstrukturen brauchen wir eine gute Ausbildungsbasis von Beginn an“, betonte Jürgen Mertz, Vizepräsident des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG) und Präsident des Hessischen Gärtnereiverbandes (HGV). Ob nun ein Studium oder die Meister- oder Technikerausbildung für mehr Chancen auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt sorgen, beurteilte jeder Diskussionsteilnehmer unterschiedlich.
In einer abschließenden Kommentarrunde wurde das Image des Gärtners in der Öffentlichkeit sowie die schlechte Bezahlung im Vergleich zur Industrie bemängelt. Dennoch sei die Aussicht, einen guten Arbeitsplatz zu finden, optimal, so die Experten. Junge Gärtner/-innen mit einem überzeugenden Auftreten, persönlichen Qualifizierungsmerkmalen und Begeisterung für den Beruf sind nach wie vor gesuchter denn je - unabhängig ihres Ausbildungsgrades. (AdJ)
Quelle: ZVG
(c) DEGA online, 11.11.11