GaLaBau Niedersachsen-Bremen: Kritik an Vorschlag zu Ein-Euro-Jobs
Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Wiederwahl des Vorsitzenden Uwe Krebs und die Fortsetzung der Imagekampagne, die nach kontroverser Diskussion mit 83 % der Stimmen befürwortet wurde.
Vor dem Wahlgang betonte Uwe Krebs im Gespräch mit DEGA, dass es für ihn um die grundsätzliche Ausrichtung der Verbandsarbeit geht. Der Verband müsse sich noch stärker zum Dienstleister entwickeln, der seinen Mitgliedern im Alltagsgeschäft den Rücken frei hält.
Krebs erteilte dem Vorschlag von Friedrich-Otto Ripke, anwesender Vorsitzender der niedersächsischen CDU, eine Absage, kommunale Pflegearbeiten von Ein-Euro-Jobs ausführen zu lassen, um die Kommunen unter dem Hinweis auf niedrige Folgekosten zu mehr Investitionen zu ermuntern. Angetan zeigte sich Krebs vielmehr von dem Konsenspapier der ARGE und des VGL, das die Zulässigkeit von subventionierter Arbeit nach Hartz IV im Pflegebereich ausdrücklich ausschließt. Bei den Ein-Euro-Jobs, so Krebs, sei der GaLaBau deutlich besser vor Wettbewerbsverzerrung geschützt als bei den bisher praktizierten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.
Sowohl Krebs als auch Vertreter aus dem Plenum forderten Ripke auf, endlich das niedersächsische Landesvergaberecht zu novellieren.
Als erster der drei Gastredner forderte Prof. Dr. Peter Kruse, Bremen, unter der Überschrift „Veränderungen in Unternehmen erfolgreich gestalten“ die Betriebsinhaber auf, sich stärker zu vernetzen und dem Kunden gegenüber nicht als Discounter, sondern als starke Marke mit positiven emotionalen Botschaften aufzutreten. Wenn dies gelinge, so der Neurobiologe, Inhaber mehrer Unternehmen und Unternehmensberater, stehe dem GaLaBau, gerade auch mit Blick auf die demographische Entwicklung seiner Kunden, eine goldene Zukunft bevor.
Altabt Stephan Schroer aus der Abtei Königsmünster machte den Gästen auf unterhaltsame Art die 1500 Jahre alten Regeln des heiligen Benedikt erlebbar. Zentrale Aussage: „Die weise Mäßigung ist die Mutter aller Tugenden.“ Erfolgreiche Konzepte müssen nicht immer neu oder modern sein.
Unternehmensberater Clemens Große Macke, Addrup, legte allen Betriebsinhabern ans Herz, nicht nach dem Mitleid der anderen zu heischen, sondern sich lieber ihren Neid zu erarbeiten.
Die Vertreter des Verbands kündigten für 2006 eine Initiative für ein landesweites Wochenende der offenen GaLaBau-Betriebe an.
Jens-Peter Halden, Hannover
c) DEGA online 23. März 2005