Auf Gartenschauen müssen auch deutsche Pflanzennamen verwendet werden.
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Leserzuschrift nach einem BUGA-Besuch am 21. September.
Viel Lobendes wurde über die BUGA Koblenz gesagt und geschrieben. Sicher zu Recht, wenn an die besondere landschaftliche Situation auf den drei Teilstücken beiderseits des Rheins sowie an der Moselmündung, wenn an die so gelungene Verbindung durch eine technisch großartige und elegante Kabinenseilbahn, wenn an die vielen hervorragenden gärtnerischen Leistungen und anderes mehr gedacht wird. Es gibt jedoch auch Dinge, die bei der nächsten Gartenschau noch besser gemacht werden können.
Beginnt man den Rundgang auf der rechtsrheinischen Seite am nördlichen Haupteingang zum Gelände an der historischen Feste Ehrenbreitstein, so kommt man bald zu den mit Sommer- und Herbstbepflanzungen versehenen Beetanlagen. In den Beeten klaffen Löcher, dort wo abgeblühte Pflanzen herausgenommen wurden. Die Namensschilder stecken aber noch. Vielfach sind die Schilder so gesetzt, dass sie nicht eindeutig zuzuordnen sind und es passiert, dass Schilder und Pflanzen nicht übereinstimmen.
Ein Stück Weges weiter kommt man zur Ampel- und Balkonkastenanlage, also einem Teil der BUGA, der Pflanzenliebhaber ganz besonders zum Betrachten und Lernen anregt und auf den sie auch aufgeregt zusteuern, wie man sehen konnte. Doch bei den so spät im Jahr noch sehr ansehnlichen Ampelbepflanzungen sucht man eine Beschilderung vergeblich. Bei den Balkonkästen hat man sich unter anderem farblich gleiche Bepflanzungen ausgedacht. Vieles ist gelungen und erfreut das Auge, wenn aber auf dem hier je Kasten vorhandenen einen Schild nur botanische Namen erscheinen, die meist bekannteren deutschen aber fehlen, hört die Freude auf. Auch auf keine Reihenfolge, zum Beispiel „von links nach rechts“ wird hingewiesen, sodass man die Namen zuordnen könnte. Daher auch meist der Kommentar: „Die deutschen Namen kenne ich noch teilweise, aber die botanischen ...! Und welche ist jetzt die Brachyscome und welche die Scaevola und .... und ..?
Wie schade! Zumindest in den angesprochenen Bereichen wurde eine Chance vertan. Hier wurde zu wenig an die Hauptabnehmer der Gärtner gedacht, die April- und Maikunden für Beet, Balkon und Terrasse, die sich jedes Jahr wieder auf das Gewohnte und besonders auf das Neue „für einen Sommer lang“ freuen.
Da wir die Probleme mit den Pflanzenbenennungen, ob auf Bundes- und Landesgartenschauen oder ähnlichen Veranstaltungen, offenbar nicht loswerden, sollte man jeweils eine ständig mit Pflanzennamen umgehende und erfahrene, zum Beispiel in der Ausbildung tätige Fachperson, gewinnen. Diese müsste zu Beginn und während einer Schau sich sowohl um die korrekte Zuordnung und Ausführung von Schildertexten kümmern, als auch um die für Profis und Laien gleichermaßen verständliche und – ganz wichtig – jeweils gültige Schreibweise der botanischen und deutschen, gegebenenfalls auch fremdsprachlichen Pflanzennamen bemühen. Sicher würde damit den vielen Pflanzenbegeisterten und nicht zuletzt den Gärtnern ein sehr nützlicher Dienst geleistet.
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