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Wintertagung GBV Nord: Länderübergreifende Arbeit zahlt sich aus

Der Gartenbauverband Nord (GBV) vertritt die Interessen von Mitgliedern aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Bei der Wintertagung Spornitz bei Schwerin stand neben spezifischen Informationen aus Mecklenburg-Vorpommern die Berichte der Fachgruppen auf dem Programm.
Dieter Ewald, Referatsleiter im Schweriner Landwirtschaftsministerium, teilte den Gärtnern mit, dass „das Land in der Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Unternehmen des Gartenbaus eine wichtige Aufgabe sieht“. So soll das Programm der integrierten Obst- und Gemüseproduktion bis 2007 weiterhin gefördert werden, und zwar mit 1,1 bis 1,3 Mio. Euro. Allerdings werden keine neuen Anträge mehr angenommen. Weiterlaufen sollen die Förderungen nach dem Marktstrukturprogramm, zum Beispiel für Vermarktungseinrichtungen. Alle länderübergreifenden Vereinbarungen für den Gartenbau will das Land wie versprochen erfüllen. Das betrifft auch den Ausbau eines Zentrums für Gemüsebau am Standort Gülzow.


Unterstützung in Mecklenburg-Vorpommern
Obwohl hier zurzeit nur acht Lehrlinge im Gartenbau ausgebildet werden, sollen in Güstrow 2 Mio. Euro in die Aus- und Fortbildungseinrichtungen investiert werden. Ewald wies darauf hin, dass das Land die Gärtner weiterhin bei der Entlastung im Energiebereich aktiv unterstützen werde, und sagte eine Unterstützung der Gärtner für die Beteiligung an der Bundesgartenschau 2005 in München zu. Durch die Verwaltungsreform, zwölf Landkreise und sechs kreisfreie Städte sollen zu fünf Kreisen zusammengefasst werden, erwartet Ewald keine besonderen Nachteile für den Gartenbau, auch wenn das Personal insgesamt um 10000 Mitarbeiter verringert wird und es dann zum Beispiel kein eigenes Pflanzenschutzamt mehr geben soll.
Die gute länderübergreifende Arbeit des GBV lobte Hermann Früchtenicht, Präsident der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Diese Zusammenarbeit sei mit entscheidend für das Zustandekommen der Kooperation der vier norddeutschen Landwirtschaftskammern und dem Land Mecklenburg-Vorpommern über Beratung und Versuchswesen im Gartenbau. Ein Ergebnis der Zusammenarbeit, an der sich auch die Niedersachsen beteiligen, so Früchtenicht, ist auch das im Bau befindliche Gartenbauzentrum in Ellerhoop-Thiensen bei Pinneberg.


Probleme für Obst- und Gemüseproduzenten
Die Gemüsebaubetriebe hatten mit extrem niedrigen Erzeugerpreisen zu kämpfen. Vorsitzender Rolf Kühn sieht das Problem nicht nur in der Konzentration des Einzelhandels, sondern auch in einer stark ausgeweiteten Anbaufläche und hohen Erträgen. Eine Verbesserung der Situation sieht er nur in einer Reduzierung der Anbaufläche besonders bei Grobgemüse. Für Feingemüse, das sehr stark aus dem Hamburger Anbaugebiet kommt, seien die Schwierigkeiten nicht so gravierend.
Auf ein großes Problem wies Wirtschaftsprüfer Jürgen Wittich, Hamburg, hin. So haben pauschalierende Gemüsebaubetriebe sehr hohe Mehrwert-steueraufwendungen für ihre Gemüsekisten zu tragen, wodurch bei kleineren Betrieben sehr schnell der Gewinn aufgezehrt werden kann. Wittich vermutet, dass „durch diesen bürokratischen Unsinn den Betrieben die Pauschalierung der Mehrwertsteuer vergrault werden soll. Die Finanzbehörden brauchen offensichtlich dringend Geld“.
Der Obstbau in der Kulturlandschaft „Altes Land“ auf Hamburger Gebiet leide unter der Ausweitung von Industrieansiedlungen (Airbus), so Ulrich Harms aus Hamburg-Francop. Die Apfelerzeugung litt im vergangenen Jahr besonders unter starker Feuchtigkeit, was sich auf die Qualität auswirke.
Auf die Bedeutung des Hamburger Blumengroßmarkts für eine Vielzahl Vierländer Erzeugerbetriebe und die über 2000 registrierten Einkäufer gingen Dr. Hans-Hermann Buchwald als Vorsitzender der Fachgruppe Zierpflanzen und GBV-Präsident Andreas Lohff ein. Die Stadt Hamburg dürfe keine weitere Vermarktungseinrichtung finanziell unterstützen, um den BGM, dessen Investitionen mit erheblichen öffentlichen Mitteln gefördert wurden, nicht zu gefährden, meinten beide.

Helmut Werner, GBV

(c) DEGA online 9. März 2005