Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

Flormart/Miflor in Padua: Weniger Aussteller, weniger Besucher

Gegenüber einer Netto-Ausstellungsfläche von 21 209 m² mit insgesamt 626 Ausstellern im Jahr 2003 belegten nur noch rund 350 Aussteller eine Netto-Ausstellungsfläche von 14 000 m².

Damit wurden die gleichen Zahlen wie für 2004 genannt, obwohl die Zahl der Aussteller und die Fläche gegenüber Februar 2004 sichtlich abgenommen hatten.
Auch bei der Zahl der Besucher mussten die Organisatoren in den letzten Jahren ständig Abstriche machen. In diesem Jahr kamen 18 000 Besucher (Februar 2004: 22 000; Februar 2003: 26 700).
Da die Frühjahrsmesse laut den Organisatoren in ihrer Ausrichtung zunächst zu sehr der Herbstveranstaltung ähnelte, wurde mehrfach versucht, ihr ein eigenständiges Gesicht zu geben. Zunächst koppelte man an die Frühjahrs-Flormart/Miflor mit ihrem gartenbaulichen Schwerpunkt die Forestry für den Forstbereich und die TecnoHortus für den Gemüsesektor. Auch scheint dieses Konzept nicht zu greifen.
Die Flormart/Miflor, die jährlich im September in Padua/I stattfindet, gehört zu den tonangebenden Gartenbaufachmessen in Europa. Seit 2000 arbeiten die Messen Padua und Mailand zusammen. Sie versuchen seither, auch im Februar eine grüne Fachmesse zu etablieren. Trotz großer Anstrengungen der Organisatoren kommt sie nicht so richtig in Gang.


Von allem etwas
Auch am Messekonzept wird immer noch gefeilt. Wurde seinerzeit die TecnoHortus stark beworben, ist sie jetzt komplett weggefallen. Dafür erhält der Gemüsesektor im Dezember 2005 einen eigenen Termin. Auch kündigten die Organisatoren im Herbst 2004 an, einen Teil der Frühjahrsveranstaltung für Konsumenten zu öffnen. Hiervon war im Frühjahr 2005 keine Rede mehr. Verstärkt wurde 2005 dafür das Angebot für Gartencenter und die Floristik mit einem breit gefächerten Angebot und Demos.
Schwerpunkt der Messe bildet immer noch das lebende Grün, das sich in Jungpflanzen, Schnittblumen, Topfpflanzen und Baumschulware aufgliedert und knapp die Hälfte der Ausstellungsfläche belegt. Integriert waren auch einige Technikaussteller für den Produktionsgartenbau. Insgesamt hat die Messe im Frühjahr noch kein eigenes Gesicht und kein klares, erkennbares Konzept. Von sämtlichen gartenbaulichen und branchenverwandten Bereichen sind Aussteller vertreten, sodass die Messe von allem etwas, aber von keinem ein umfassendes Angebot zeigt.
Verschiedene Aktivitäten wie Italienischseminare für Profis oder Workshops für Einkäufer und Aussteller sollen der negativen Entwicklung der Messe entgegenwirken.


Geteilte Stimmung
Die Stimmung bei den Ausstellern war geteilt. Obwohl einige schon vor Jahren über den schleppenden Messeverlauf im Frühjahr klagten, können sie auf eine Teilnahme trotzdem nicht verzichten. Andere gaben an, mit ihren Produkten saisonal bedingt im Frühjahr bessere Geschäfte als im September zu machen, auch wenn die Messe zu diesem Zeitpunkt weniger frequentiert wird.
Insgesamt war die Stimmung bei den Veranstaltern der Messe Padua in diesem Frühjahr etwas verunsichert, und die Mitarbeiter hielten sich mit Informationen zurück. Hintergrund waren Verhandlungen mit einem französischen Investor (GL Events, Paris/F), der vermutlich 80 % der Padova Fiere erwerben will. Die restlichen 20 % sowie Immoblilien sollen in der Hand der Stadt Padua bleiben.
Für internationale Einkäufer und Aussteller ist und bleibt die Herbstveranstaltung die wichtigere. Die nächste Flormart/Miflor findet vom 16. bis 18. September 2005 in Padua statt. Dann vermutlich wieder mit rund 1300 Ausstellern.

 Werner Oschek, Übach-Palenberg


(c) DEGA online 2. März 2005