Gemüseanbau 2004: Flächenausweitung und Rekordernte
Die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung des Gemüseanbaus spiegelt sich auch in der Gemüseernte des Jahres 2004 wider: Die Steigerung gegenüber dem Erntejahr 2000 war mit 9,4 % zwar nicht so deutlich wie bei der Anbaufläche, dennoch wurde mit 3,1 Mio. t die größte deutsche Gemüseernte seit der Wiedervereinigung eingebracht. Mit knapp 112 000 ha weisen die Gemüseanbauflächen einen neuen Höchststand auf. Sie setzen sich zu 99 % aus Anbauflächen auf dem Freiland und zu 1 % aus dem Unterglasanbau zusammen. Der Gemüseanbau in Unterglasanlagen zeigte gegenüber dem Jahr 2000 nur einen geringen Zuwachs um 30 ha auf 1 370 ha (+2 %). Ausweitungen der Anbauflächen wurden im Vergleich zum Jahr 2000 vor allem bei Spargel (+28 %) mit einer Anbaufläche von rund 20 000 ha (davon 84 % im Ertrag) festgestellt, sowie bei Salaten (+14 %), Speisezwiebeln (+21 %), Möhren und Karotten (+12 %) sowie Frischerbsen (+25 %).
Noch annähernd 12 000 landwirtschaftliche Betriebe bauten im Jahr 2004 in Deutschland auf einer Anbaufläche von knapp 112 000 ha Gemüse an.Auf Bundesebene rückläufig sind die Anbauflächen von Gurken (-15 %), Spinat (-10 %), Kopfsalat (-8 %) und Brokkoli (-5 %). Die größten Gemüseanbauflächen liegen weiterhin in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg. Diese Länder bewirtschaften 69 % der gesamten Gemüseanbauflächen, wobei der Schwerpunkt des Unterglasanbaus mit gut einem Drittel der Anbauflächen in Baden-Württemberg liegt.
Besonders hohe Erntemengen erbrachten im Vergleich zu vorangegangenen Jahren und speziell gegenüber 2000 Möhren und Karotten mit 554 000 t (+28 %), Speisezwiebeln mit 426 000 t (+34 %), Eissalat mit 146 000 t (+60 %), Radies mit 86 000 t (+20 %) und Spargel mit 73 000 t (+43 %). Dagegen sanken die Erntemengen der meisten Kohlarten, obwohl die Kohlgemüse immer noch einen Anteil von knapp 32 % an der gesamten Gemüseernte haben. Die Erntemenge im Gemüseanbau unter Glas konnte gegenüber dem Jahr 2000 um 14 % auf 138 000 t gesteigert werden und erreichte ebenfalls einen Höchstwert. Insbesondere Tomaten und Gurken trugen hier mit einer Steigerung der Produktion um 21 % und 18 % zur hohen Ernte bei. Auf Grund der überwiegend guten Witterung im Jahr 2004 wurden im Freiland gute bis sehr gute Erträge/ha erzielt. Herausragende Erträge im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1998 bis 2003 ergaben sich bei Eissalat mit 298 dt/ha (+27 %), bei Speisezwiebeln mit 467 dt/ha (+19 %), bei Möhren und Karotten mit 528 dt/ha (+14 %) und bei Kopfsalat mit 277 dt/ha (+10 %). Unterdurchschnittlich waren die Ernten von Weißkohl (–4 %) und Roten Rüben (–2 %) im Freiland.
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Zweigstelle Bonn, Ute Walsemann, Telefon 01888/644-8606, ute.walsemann@destatis.de. destatis
(c) DEGA online 16. Februar 2005