China: Kurswechsel in der Agrarpolitik
Dies zeigt eine Analyse des Economic Research Service des US-Landwirtschaftsministeriums. Hintergrund des Politikwechsels in China seien die steigende Bevölkerungszahl sowie die stärker werdenden Stadt-Land-Gegensätze. Die ländlichen Räume Chinas seien von Armut, Entwicklungsrückstand und Landflucht geprägt. Damit die Produktivität verbessert werden könne, würden die Landwirte jetzt beim Kauf von Maschinen und Saatgut unterstützt. 2004 seien neue Direktzahlungen/ha für den Anbau von Getreide eingeführt worden – insgesamt 1,4 Mrd. US-Dollar, was umgerechnet rund 18 US-Dollar/ha bedeutet.
Ergänzt werde das Programm zur Förderung der heimischen Landwirtschaft durch die Abschaffung spezieller Steuern für landwirtschaftliche Nutzflächen innerhalb von fünf Jahren. Auch für die Entwicklung der ländlichen Räume und Infrastrukturen wende die chinesische Regierung mit umgerechnet 18 Mrd. US-Dollar deutlich mehr Fördergelder auf als zuvor.
Nach Analyse der Agrarökonomen des US-Landwirtschaftsministeriums werden die aktuell gewährten Direktzahlungen für Getreide jedoch einen relativ geringen Einfluss auf die Getreideerzeugung und die Einkommenssituation der chinesischen Landwirte haben. Verstärkende positive Effekte würden vielmehr durch eine Liberalisierung des bisher weitgehend staatlich gesteuerten Getreidehandels erwartet. DBV
(c) DEGA online 16. Februar 2005