IPM 2005: ZVG zieht positives Fazit
Endgültig werde sich aber erst in den kommenden Wochen zeigen, wie erfolgreich der IPM-Auftritt für jeden einzelnen der Aussteller gewesen ist. Generell sei laut Herker eine Aufbruch-Stimmung innerhalb der grünen Branche erkennbar gewesen. 59 300 Besucher zählte die Messe Essen GmbH an den vier Tagen der IPM.
In der Besucherbefragung lobte das Fachpublikum das internationale Angebot und die vielfältigen Rahmenveranstaltungen der Messe. Über die Hälfte kam mit dem Ziel nach Essen, spezielle Informationen über Neuheiten zu erhalten. Deutlich erkennbar: Die Internationalität des Fachpublikums ist weiter gestiegen. An den ersten drei Messetagen kamen rund 28 % der Besucher aus dem Ausland. 88 % der Aussteller beurteilten das Ergebnis ihrer Beteiligung mit den Noten sehr gut bis befriedigend – so das Zwischenergebnis der offiziellen Aussteller-Befragung. Über 50 % verbuchten neue Kundenkontakte und erwarten ein reges Nachmessegeschäft. 90 % der Aussteller entschieden schon jetzt, im nächsten Jahr wieder bei der IPM dabei zu sein.
Laut Heinz Herker kam die IPM 2005 für die Gartenbaubetriebe in Deutschland zur richtigen Zeit. Nach einem überaus schwierigen Jahr 2004, in dem Umsatzeinbußen und schlechte Rahmenbedingungen über alle Fachsparten hinweg den Betriebsinhabern ernsthafte Sorgen bereitet haben, hofft der Zentralverband Gartenbau generell auf ein besseres Jahr 2005: „Optimistisch ausgedrückt, rechnen wir im laufenden Jahr mit einer leichten Umsatzsteigerung“, sagte Herker. Zudem erhofft er sich mit der Einführung der Frischegarantie für Schnittblumen einen Schub für die Einzelhandelsbetriebe.
Im Rahmen der IPM konnte auch der Zentralverband Gartenbau zahlreiche bestehende Kontakte intensivieren, neue Kontakte aufbauen und seine auf Beratung und Service orientierte Haltung gegenüber seinen Mitgliedsbetrieben deutlich unterstreichen. Dies wurde in Einzelgesprächen mit zum Teil besorgten Gartenbauunternehmern mehr als deutlich. Die derzeitige wirtschaftlich schwierige Situation nutzten viele Betriebsinhaber zu einer Kontaktaufnahme mit ihren Gartenbau-Landesverbänden oder dem ZVG, um gemeinsam mit den Verbandsexperten nach Lösungen zu suchen.
Auf der Eröffnungsveranstaltung am 27. Januar hatte ZVG-Präsident Karl Zwermann die Bundesregierung aufgefordert, die EU-Richtlinie zur Verpackungsverordnung abzulehnen, für eine europaweit wirtschaftliche Harmonisierung zu sorgen und ein Energieförderungsprogramm aufzulegen, um Gartenbauunternehmern den Neubau von Gewächshäusern und das Umstellen auf regenerative Energieträger zu erleichtern.
Dr. Gerald Thalheim, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, bat den gärtnerischen Berufsstand, bei der Globalisierung und Verflechtung der internationalen Märkte weiter mit voranzuschreiten, eine einheitliche Transparenz beim Handel zu unterstützen, im Bereich der Aus- und Weiterbildung den eingeschlagenen guten Weg fortzusetzen und bei der Energieeinsparung alle Anstrengungen zu unternehmen, das bereits heute technisch Mögliche in die Praxis umzusetzen.
Bärbel Höhn, Umweltministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, unterstützte das Energieanliegen des Staatssekretärs. „Ich finde es nicht gut, dass die Preise für Öl und Gas derzeit so hoch sind und dass die Gaspreise an die Ölpreise gekoppelt sind, aber wir müssen wegkommen von Öl und Gas.“ Im Anschluss an ihre Ausführungen zeichnete die Ministerin den Gartenbaubetrieb Mölder Spezialkulturen aus Dinslaken mit dem Umweltpreis Gartenbau 2005 ihres Hauses aus.
Die 24. IPM findet vom 2. bis zum 5. Februar 2006 statt. ZVG
c) DEGA online 2. Februar 2005 www.dega.de