Erfolgreich mit Gemüse und Kräutern
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Dekoratives Containergemüse für den Naschgarten sowie Kräuter für Balkon, Terrasse und Fensterbank haben sich ein festes Marktsegment erobert. „Züchterfirmen berichten von kontinuierlich steigenden Umsatzzahlen im Saatgutverkauf“, meint Dr. Martin Popp, Hild Samen, Marbach. Folgende Tipps hielt Popp auf dem Beet- und Balkonpflanzenseminar der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Bad Zwischenahn bereit:
Auberginen sind bereits zu Blühbeginn sehr attraktiv mit ihren traubenförmig angeordneten Blütenständen aus großen, violetten Einzelblüten. Die dunkellaubige ‘Ophelia’ empfiehlt sich mit ihrem kompakten Wuchs und reichem Behang mit dunkelvioletten, tropfenförmigen Früchten.
Für die Containerkultur gezüchtet wurde die Cherrytomate ‘Siderno’ mit etwa 15 g schweren, süßen und aromatischen Früchten, kompaktem, buschförmigem Wuchs sowie einer frühen Blüte und Reife.
Neu ist Pepperoni ‘HI 10200 PPH’. Bereits im unreifen Zustand bilden die gelbgrünen, konisch-spitzen Schoten einen schönen Kontrast zum dunklen Laub.
Statt die fertigen, fruchttragenden Containerpflanzen anzubieten, hat es sich bewährt, die Jungpflanzen zusammen mit dem Bedarfsmaterial wie 15-l-Container, hochwertiges Kultursubstrat (pH 6 bis 6,5, 1,5 bis 2,5 g/l Salzgehalt, 150 bis 250 g/l N, hohe Luft- und Wasserkapazität), Bambusstäbe, Bast und Dünger, in einem abgetrennten Verkaufsbereich anzubieten. Einzelne Solitärpflanzen oder Bilder dienen als Blickfang.
Ausgesät für den Verkauf ab Mitte Mai wird am besten zum selben Zeitpunkt wie für herkömmliches Pflanzgemüse üblich: für Paprika und Peperoni Mitte Februar, für Tomaten und Auberginen Mitte März und für Gurken Anfang bis Mitte April, so Popps Empfehlung. Nicht verkaufte Restpflanzen können weiterkultiviert werden für späteren Verkauf.
Vermarktung
„Kräuterthemen sind momentan überall präsent“, animierte Katrin Leuchtenberger, Lingen, die Einzelhandelsgärtner auf der Informationsveranstaltung des Wirtschaftsverbands Gartenbau im Anschluss an den Beet- und Balkonpflanzentag der LVG Bad Zwischenahn. Zahlreiche Medien wecken derzeit das Kräuter-Interesse, liefern informative und verführerische Worte und Bilder, aber „Spüren, Schnuppern, Schmecken geht nur live – beim Gärtner“, so die Gärtnerin, die seit 2003 Gartenseminare und Kräuterabende anbietet. Der Einzelhandelsgärtner kann sich durch direkte Kundenansprache und -betreuung zum „Kräuterproblemlöser“ profilieren. Folgende Tipps gab Leuchtenberger:
Sinnvoll ist ein durchgehend aktuelles Kräutersortiment, nach Winterhärte und Standortwünschen oder dem Nutzen sortiert und beschriftet.
Neuheiten und Raritäten immer herausstellen.
Eine Demonstration gehört immer dazu: „Der Floristikgroßhandel macht es uns vor“, so Leuchtenberger. Perfekt ist eine gelungene Mischung aus kurzem Vortrag und der Vorstellung von maximal zehn Kräutern durch die beste Verkäuferin des Betriebs mit gutem Fachwissen. Alles muss gut hörbar mit Mikrofon und Laufsprecher und gut sichtbar sein, zum Beispiel auf einem Europalettenpodest. Die Kräuter dürfen von den Zuschauern beschnuppert und beknabbert, Verwendungsvorschläge sollten vorgeführt werden. Dazu gehört die Information, wo die Kräuter im Betrieb zu finden sind. Verteilte Kostproben zum Abschluss runden die Demonstration ab, gut geeignet dafür sind beispielsweise Lakritz-Tagetes und Prickelkresse.
Begleitende Warenpräsentationen wie gut sichtbare Aktionsangebote, Warenpyramide (oben der Lockvogel, in Greifhöhe die teure Qualität, unten die Kleinen), thematische Musterkästen oder Kräuterbeetvorschläge lohnen sich.
Pfiffige Kräuter-Verkaufsideen mit flotten Sprüchen wie „Putzmunter bis ins hohe Alter“, „Du bist sooo süß“ mit der Zuckerpflanze Stevia oder „Gute Laune zum Inhalieren“ mit Zitronenkraut, mit Kräutern bepflanzte Gefäße in großer Auswahl, Kräuter als Symbolpflanzen präsentiert und sogar Verarbeitungsprodukte wie Tees oder Seifen können das Angebot abrunden.
Kräuter möglichst nicht selbst produzieren, sonst ist eine Kollision von konventionellem Anbau und den Anforderungen an essbare Pflanzen vorprogrammiert, so ein weiterer Rat. Kräuter als „duftendes Schnittgrün“ hingegen sollten aus eigenem Anbau stammen,.
Für VIP-Kunden und besondere Gruppen mit extra Einladung eignen sich jahreszeitlich abgestimmte Kräuter-Events zur Kundenbindung.
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