INDEGA: Augen richten sich auf die Auslandsmärkte
Dies war der Tenor der Mitgliederversammlung der Interessenvertretung der deutschen Industrie für den Gartenbau (INDEGA) am 26. November in Metzingen bei Stuttgart. Folgerichtig war „Exportmarketing“ Hauptthema der Veranstaltung, zu dem mehrere Mitglieder ihre Erfahrungen weitergaben.
Auslands-Erfahrungen von INDEGA-Firmen
Josef Fischer, Hillscheid, verwies auf die Bedeutung verschiedener Firmenstandorte. Die Firma Fischer Jungpflanzen produziert auch in EU-Mitgliedsstaaten, weil es von dort für manche Arten (Solanaceae) weniger Einfuhrschwierigkeiten gebe. Langfristiges Ziel der Firmenpolitik sei, das eigene Logo weltweit bekannt zu machen. Dazu dienen auch Kooperationen wie neuerdings mit Goldsmith. In den USA treten die beiden Firmen mit der Marke „Goldfish“ auf, das Wort wurde aus den Namen der beiden Partner gebildet.
Theo Grünewald, Jungpflanzen Grünewald, Selm, ist erfreut darüber, gemeinsam mit der Firma Step Systems, Nürnberg, für den russischen Markt einen vertrauenswürdigen Partner gefunden zu haben. Für Grünewald sei wichtig, in allen Auslandsniederlassungen verantwortliche Mitarbeiter aus dem jeweiligen Land einzubinden. Auch Grünewald stellte die Bedeutung von Marken und Logos für das Marketing heraus. In den vergangenen fünf Jahren habe die Firma viel an eigenen Produkten gearbeitet. Wichtig sei, dass der Firmenname auch in anderen Sprachen leicht ausgesprochen werden könne. Aus diesem Grund habe man für USA, Kanada und Japan die eigene Firma „GGG International“ gegründet.
Auch Ludwig Zeitheim, S&G-Flowers, Kleve, unterstrich, dass es wichtig sei, in jedem Land mit einheimischen Partnern zusammenzuarbeiten. Es komme sehr gut an, wenn Kunden vor Ort von Inländern betreut würden und nicht von einem „allwissenden Menschen“ aus Deutschland.
Wolfgang Kräss, Kräss Glascon, Pfaffenhofen, berichtete vom Markteinstieg der Gewächshausbaufirma in Russland. Zwar seien dort die Probleme wesentlich größer als in anderen osteuropäischen Staaten, dennoch sei der Markt interessant. Für Russland brauche man allerdings einen langen Atem. Immer wieder habe er fest geglaubt, unmittelbar vor einem Geschäftsabschluss zu stehen, der dann kurzfristig doch wieder geplatzt sei. Es sei wichtig, sich an Inlandsmessen zu beteiligen. Kräss sagte, die Firmen sollten Synergieeffekte bei der Auftragsvergabe nutzen. Vorbild dafür seien die Niederländer: Wenn ein holländischer Unternehmer das Gewächshaus baue, gingen auch die Nachfolgeaufträge in dieses Land.
INDEGA ist auf vielen Messen aktiv
Nach Dr. Hans-Joachim Labow-sky, neuer Vollzeit-Geschäftsführer der INDEGA, ist die langfristige Auslands-Ausrichtung von Produktion und Vertrieb Voraussetzung für erfolgreiche Exportgeschäfte. Vor Aktivitäten im Ausland solle man sich ausführlich informieren. Die INDEGA ist ihren Mitgliedern dabei behilflich. Außerdem bereitet sie viele Gemeinschafts-Messebeteiligungen im Ausland vor.
Neue Mitglieder
Im vergangenen Jahr stießen einige neue Mitglieder zur INDEGA. Es sind die Firmen Step Systems, Nürnberg, Terracult Gartenbedarf, Sankt Augustin, Plantaflor Humus, Vechta, Hubert Goumans Söhne, Straelen, S&G Flowers, Kleve, Professional Lighting DHLicht, Wülfrath, und Gabler Gewächshausbau, Schorndorf. Auf der Mitgliederversammlung in Metzingen selbst kam neu dazu DSG Berlin – Internationales Lizenzbüro. ck
c) DEGA online 8. Dezember 2004 www.dega.de