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Arbeitskreis "TAG – Top Ausbildung Gartenbau"

Am 2. Dezember 2004 trafen sich die Teilnehmer des Arbeitskreises TAG – Top Ausbildung Gartenbau – zu ihrem Tag der Ausbilder in Verden/Aller.

Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Reform des Berufsbildungsgesetzes und ein Vergleich von Ausbildungssystemen in Europa.

Der Vorsitzende des Arbeitskreises Erich Conrad, geschäftsführender Gesellschafter von Bruns Pflanzen, Bad Zwischenahn, skizzierte die Tätigkeiten und Neuerungen der Ausbildungsinitiative in diesem Jahr. In seiner positiven Bilanz hob er das zunehmende Interesse der Ausbildungsbetriebe an den Zielen und Standards des Arbeitskreises hervor. Mittlerweile sind knapp 80 Betriebe aus den Bundesländern Niedersachsen, Hessen und Baden-Württemberg bei TAG engagiert. Weitere Anfragen liegen von Betrieben aus Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland/Pfalz vor.
Dr. Karl-Heinz Kerstjens von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen verglich in seinem Vortrag unter der Überschrift „Ausbildung – wie machen es andere?“ die Ausbildungssysteme Deutschlands, der Niederlande, Österreichs und der Schweiz. Dabei wurde deutlich, dass das Ausbildungssystem unserer europäischen Nachbarn tendenziell mehr durch den Staat getragen wird und damit verschulter ist, während in Deutschland die Wirtschaft stärker in der Verantwortung für die Ausbildung steht. Als Folge davon sind die Eingangskenntnisse der deutschen Auszubildenden bei Beginn einer Ausbildung schlechter, während ihre beruflichen Fertigkeiten nach Abschluss deutlich betriebsgerechter sind.


Gesetzesreform lässt auf sich warten
Der Bildungsreferent des Zentralverbands Gartenbau Walter Holbeck zog eine Bilanz der Reformbemühungen beim Berufsbildungsgesetz. Seiner Ansicht nach wird die in vielen Punkten strittige Gesetzesvorlage in den Vermittlungsausschuss verwiesen. Mit einem raschen Inkrafttreten des Berufsbildungsreformgesetzes sei deshalb nicht zu rechnen. Holbeck erläuterte, dass das neue Gesetz in seiner Tendenz die staatliche Verantwortung für die Ausbildung verstärke und zu mehr Verschulung führe.
Holbeck stufte besonders den Rückgang der Meisterprüfungen im Gartenbau seit 1994 um die Hälfte und den Anstieg der Werkerausbildungen um das Dreifache als Problemfelder der gärtnerischen Ausbildung ein.
Zukunftsweisende Konzepte, so Holbeck weiter, müssten sich besonders der Förderung der Ausbildungsreife, der Unterstützung lernschwacher Jugendlicher und der Zusatzqualifizierung lernstarker Jugendlicher annehmen. Zudem müsse die Ausbildung noch stärker in Richtung Beratung und Verkauf ausgerichtet werden.


Berichtsheft ändern
Simone Heckmann, Ausbildungsberaterin der Landwirtschaftskammer Weser-Ems, ging auf die Ergebnisse des Tags der Auszubildenden im September bei Bruns in Bad Zwischenahn ein. 99 Lehrlinge aus TAG-Betrieben hatten sich vor allem zum Thema Berichtsheft Gedanken gemacht und Änderungsvorschläge für die Form der Berichtshefte erarbeitet. Die Ergebnisse wurden Funktionsträgern mit der Bitte überreicht, schnell eine Änderung der derzeitigen Fassung der Berichtshefte zu veranlassen. Diese Initiative stieß bei den anwesenden Ausbildern auf große Zustimmung.
Jens-Peter Halden, Hannover


c) DEGA online 8. Dezember 2004 www.dega.de