Taipei International Flora Exposition: Tradition und Moderne
Vom 6. November 2010 bis 25. April 2011 fand die Taipei International Flora Exposition erstmalig in Taipei statt. Sie ist die siebte der von der AIPH (Internationaler Verband des Erwerbsgartenbaus) autorisierten Gartenschauen in Asien. Über den gesamten Zeitraum der Gartenschau wurden rund 9 Mio. Besucher registriert.
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Auf der 92 ha großen Gesamtfläche waren vier Stadtparks zur Schau themenbezogen geschmückt. Die „Blaue Route“ via Expo-Fähre über den Keelung-Fluss und die seit 1996 im Betrieb genommenen Metro-Linien verbanden die 14 Ausstellungshallen. Dank der erlebnisreichen Fortbewegungsmittel auf dem Wasser und des angeschlossenen Metro-Netzes konnten die Besucher in der von Automobilen überfüllten, in der Regel schnelllebigen Hauptstadt entspannt autofrei unterwegs sein. Mit dem Leitfaden „Technologien für Gartenbau“ und „Umwelt, grüne Kultur und grüne Kunst“ wurden vier großflächige Zonen auf dem Expo-Gelände konzipiert.
Eine besondere Blumenpracht war im Yuan-Shan-Park zu bewundern. Die aus Tradition und Moderne kombinierten Themenpaletten wurden durch neun Sonderausstellungen und sieben Wettbewerbe bereichert. Internationale Gärten der Welt, darunter auch Gärten aus mehreren Städten der Volksrepublik China, Blumengestecke im großen Maßstab und sowohl genießende als auch nachhaltige Lebensstile in und mit Pflanzen stellten die Schwerpunkte der Gartenschau hier dar.
Ein absoluter Blickfang war die futuristische Architektur des FE EcoArk, die aus 1,52 Mio. recycelten PET-Flaschen und Bambus besteht. In diesem Gebäude wurden die neuesten Trends aus Design und Mode gezeigt. Diese „Öko-Arche“ ist das erste Haus der Welt, das ausschließlich aus Müll gebaut wurde. Hier gab es Modenschauen, Pop-musik und Konzerte sowie Ausstellungen über das Bauwerk sowie ökologische Bildung.
Im Expo Dome waren die von der AIPH ausgewählten Zimmerpflanzen sowie die Ergebnisse zahlreicher floristischer Wettbewerbe ausgestellt. Außerdem wurden sogenannte 3D-Bepflanzungstechniken und neuartige Bio-Technologien für Gartenpflanzen allgemeinverständlich dargestellt, beispielsweise auch ein Detektor zur Entdeckung des Krankenbilds an einer der wichtigsten Wirtschaftspflanzen, dem Formosa-Oolong-Tee. Die Technik für sogenannte Reisfelder-Tatoos sollen dem Tourismus auf dem Land eine Aufwertung bringen. Neue Orchideen, Taiwans Export-Hits, wurden dem Publikum vorgestellt, deren Geschichte und ökonomische Werte in der Veranschaulichung dokumentiert sind. Um die Zuschauer zusätzlich zu beeindrucken, wurden Hunderte von Baumstämmen mit Abertausenden Orchideen mit Blumenröhrchen als blühende Bäume in Szene gesetzt.
Im „Studio von Dr. Fleur“ wurden Forschungsergebnisse zu Obstbäumen, molekularbiologische Fortschritte und botanisch-physiologische Technologien fdem breiten Publikum aller Altersstufen erklärt.
3D-Filme zum ökologischen Potenzial und zur Gefährdung der Insel Formosa liefen in der „Halle der Wahrheiten“. Das Umweltbewusstsein der Besucher sollte gestärkt werden.
Ein 200 Jahre altes Backsteinhaus der Urahnen der taiwanesischen Mehrheit aus der chinesischen Min-Nan-Region (heute südliches Fujian und nördliches Guangdong) steht im Hsin-Sheng-Park. Exponate aus dem Leben traditioneller Südchinesen korrespondierten eindrucksvoll mit einer Dekoration aus aktuellen marktfähigen Zierpflanzen.
Nebenan stand die Halle der Träume. Dort erhielt jeder Besucher ein Armband mit eingebettetem RFID-Etikett, mit dem nach Wunsch des Trägers Signale auf der Expo-Tour aufgezeichnet wurden, aus denen am Ende des Gartenschaubesuchs digitale Blumenbilder an Monitoren wiedergeben wurden. Diese unterhaltsame RFID-Technik wurde vom Industrial Technology Research Institute in Zentraltaiwan entwickelt. Die Installationen bestanden aus High-Tech-3D-Bildschirmen, welche die Bestäubung der Blüten durch Insekten und das Aufblühen und Verwelken mit zusätzlichen Leuchteffekten dynamisch darstellten. Die moderne Abstrahierung mit geringem Energieverbrauch zeigte nebenbei die neuesten digitalen elektronischen Errungenschaften Taiwans.
Beim Bonsai-Wettbewerb bildeten mehrere über 200 Jahre alte Bonsais die Gestalt von 800-jährigen Bäumen nach. Alte Bäume wurden bei den Chinesen schon immer als Vorbild des langen Lebens betrachtet. Die praktizierenden Daoisten glaubten daran, dass den Menschen ein langes und gesundes Leben gewährt ist, wenn den Menschen die völlige Ausgeglichenheit mit und in der Natur gelingen sollte. Aus dieser Tradition heraus wurden auch Seminare zu gesunder Ernährung und über Kräuterpflanzen abgehalten.
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