33. Osnabrücker Kontaktstudientage
Die Kontaktstudientage wurden ihrem Ruf als lebendige Schnittstelle zwischen Lehre und Forschung einerseits sowie betrieblicher Praxis und Entwicklungen auf dem Markt andererseits, wieder einmal gerecht. Großen Anteil daran hatten die acht Gastredner, die in ihren Vorträgen die strategische Ausrichtung der mittelständischen Betriebe des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus auf den Markt der Zukunft aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchteten.
Für die kleinen Betriebe des GaLaBaus mit weniger als zehn Mitarbeitern zeigte Betriebsinhaber Dirk Teske, Eberdingen-Hochdorf, am Beispiel der „Gärtner von Eden“, wie es möglich ist, durch sinnvolle Kooperationen und professionelles Marketing aus der Ecke des kleinen „Krauters“ herauszukommen und seinen Betrieb zukunftssicher zu entwickeln.
Das andere Ende des Spektrums wurde von Peter Hermann, Vorstand der Alpina AG, Kleinmachnow, abgebildet, der in seinem höchst unterhaltsamen Vortrag die Rahmenbedingungen des GaLaBaus im Osten Deutschlands vor der Wende umriss und dann die Entwicklung einer ehemaligen Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft zur heutigen Alpina AG mit über 200 Festangestellten und sechs Niederlassungen, eine davon in Hamburg, beschrieb.
Thematisch durchzogen waren alle Referate von den neuen Herausforderungen für den Mittelstand, die durch die Stichworte Basel II, europäische Osterweiterung, Marketing-Strategien und verändertes Kundenverhalten nur kurz angedeutet werden sollen. In den Fragerunden und den vielen Gesprächen der Teilnehmer in den Pausen waren das Interesse und der Wille der Anwesenden zu spüren, sich den verändernden Bedingungen zu stellen und gemeinsam an tragfähigen Zukunftsmodellen zu arbeiten.
Fast durchweg positiv fiel deshalb auch das Fazit für die Osnabrücker Kontaktstudientage bei Veranstaltern, Teilnehmern und Referenten aus. Einziger Wermutstropfen war die mit circa 100 Anmeldungen etwas unter den Erwartungen gebliebene Zahl der Hörer. Im Gespräch mit DEGA äußerten die für die Durchführung der Veranstaltung verantwortlichen Professoren Martin Thieme-Hack, Jens Thomas und Wolfgang Ziegler die Vermutung, dass der Großteil der Branche zu sehr auf das Tagesgeschäft und damit auf operative Lösungen fixiert ist und die Bedeutung einer bewussten strategischen Ausrichtung noch nicht erkannt hat.
Mehr Informationen zu den Osnabrücker Kontaktstudientagen und die diesjährigen vollständigen Fachbeiträge können Sie unter www.al.fh-osnabrück. de abrufen.
Jens-Peter Halden, Hannover
c) DEGA online 1. Dezember 2004 www.dega.de