FLL-Forum: Erfolgreicher Start in Karlsruhe
Über 150 Besucher kamen am 24. und 25. November zu der von der FLL und der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH (KMK) gemeinsam ausgerichteten Veranstaltung im Kongresszentrum Karlsruhe.
Unter dem Motto „Planen, Bauen und Pflegen: neue Regelwerke kennen lernen – Schadensfälle vermeiden“ präsentierten namhafte Fachleute zu vier Fachgebieten den aktuellen Stand der Wissens, der in Zukunft in neuen FLL-Regelwerken nach zu lesen sein wird. Dabei ging es um den Bau von Schwimmteichen, Pflanzenkläranlagen sowie Sport- und Reitplätzen.
Am ersten Tag erklärte der Ausschussvorsitzende Prof. Mehdi Mahabadi von der Universität Duisburg-Essen und Dr. Inés Maria Rohlfing aus Heiligenhaus weshalb ein weiteres Regelwerk für private Schwimmteichanlagen notwendig ist, nachdem die FLL bereits eines für öffentliche Kleinbadeteiche herausgegeben hat. Die Anforderungen an ein solches Werk seien anders, weil sich private und öffentliche Anlage in den Punkten Nutzungsdruck, Verkehrssicherheit und Pflegebereitschaft der Betreiber unterschieden. So soll sich das neue Werk in erster Linie am Unternehmer, also dem Bauausführenden orientieren und zusätzliche Informationen enthalten. Beide Regelwerke behalten den Status einer Empfehlung und sind damit nicht bindend.
Im Anschluss daran bekamen die Besucher einen Eindruck von der Situation beim Planung und Bau von Pflanzenkläranlagen. Hier erarbeitet die FLL gemeinsam mit der Ingenieurökologischen Vereinigung (IÖV) ein neues Regelwerk. Erstaunlicherweise vertraten die vortragenden Referenten den Standpunkt, Kleinkläranlagen seien kein großes Potenzial für den Landschaftsbau. Der Markt würde eher bei Spezialkläranlagen für Gewerbebetriebe liegen, sagte Gunther Geller von der IÖV.
Am zweiten Tag standen die Sportplätze im Mittelpunkt. Der Bedarf nach Regeln wurde anhand von Mängeln deutlich, welche die Referenten mit Bildbeispielen vorstellten. Die Ingenieure waren sich einig, dass Haftungsfragen innerhalb der Kommunen als Betreiber von Sportanlagen oft wenig bekannt seien und Sportwarte in vielen Fällen nur über unzureichende Ausbildung zur Unterhaltung der Anlagen verfügen würden.
Ein besonderes Highlight des FLL-Forums Karlsruhe war der Impulsvortrag „Auf nach Europa? – welche Bedeutung können FLL-Regelwerke – auch vor dem Hintergrund europäischer Normen – in Zukunft haben?“ von Volker Schuhmann, Meckenheim, der im Rahmen der Abendveranstaltung stattfand. Der lebendig vorgetragene Erfahrungsschatz des Referenten ließ die Anwesenden zu der Erkenntnis kommen, dass die Europäisierung der Normenwelt für die FLL sowohl Chancen wie auch Risiken bietet. Die Übersetzung der Normen wurde mehrheitlich begrüßt, ein reiner Knowhow-Export wurde eher abgelehnt.
Auf der begleitenden Fachausstellung präsentierten 12 Anbieter, Hersteller, und Dienstleister aus Deutschland und Österreich, für die die neuen FLL-Regelwerke gelten, ihre System- und Produktlösungen. DEGA unterstützte den Kongress als Medienpartner.
Das FLL-Forum soll in Zukunft einmal im Jahr stattfinden. tw
c) DEGA online 1. Dezember 2004 www.dega.de