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Rheinland: Suche nach Zukunftswegen

Keiner der Vertreter der Fachverbände und des Landesverbands im Rheinland kam auf der Verbandsausschusssitzung in Meerbusch an der gegenwärtig sehr harten Situation im Gartenbau vorbei.

Kaufzurückhaltung und geringere Kaufkraft im Endverkauf, eine schlechte Preissituation im Großhandel, Preiskampf bei Massenprodukten, noch wenig Festverträge für das kommende Jahr, hohe Energiepreise mit einer starken Wettbewerbsverzerrung zu den Niederlanden: Die Liste der Umstände, die es der Branche (auch) im Rheinland schwer machen, ist lang.
Trotz dieser Situation sehen die Verbandsvertreter gute Ansätze für die Zukunft:
- Verbandspräsident Heinrich Hiep hofft, dass das Produktionsvolumen im kommenden Jahr wieder auf das Niveau von 2002/2003 abgesenkt wird. Er ermutigte die Kollegen, „mit einer vernünftigen Planung, die nicht nur auf Menge setzen kann, (...) in die Zukunft zu gehen.“
- Für Gartenbaumschulen sieht Hiep ein Potenzial bei Dienstleistungen.
- Die Produkte und Dienstleistungen der Branche genießen eine hohe Akzeptanz bei den Verbrauchern, so Hiep, das Angebot stimme. Auch die Nähe zum größten Verbrauchermarkt Deutschlands sei ein Vorteil des Gartenbaus im Land.
- Gegenwärtig gibt es noch relativ viele Schulabgänger. Die Gärtner sollten diese Situation nutzen und sich um qualifizierte Bewerber bemühen sowie dort, wo nötig, Kooperationen eingehen, so Hiep.
- Karl-Heinz Compes, der in Meerbusch für den Fachverband Zierpflanzen sprach, sieht eine ungebrochene Akzeptanz der Produkte bei den Verbrauchern. Außerdem: „Mit Pflanzen lassen sich fast unbegrenzt kreative Ideen umsetzen.“
- Compes warnt vor der Versuchung, wegen der Energiepreisentwicklung verstärkt auf Kaltkulturen zu setzen. Dadurch komme es zu einem Überangebot in diesem Bereich.
- Für das Rheinland sieht Compes besondere Chancen: „Unser dichtes Anbaugebiet bringt Vorteile für uns Produzenten, aber auch für unsere Abnehmer, die sich jederzeit mit Qualitätsprodukten zu attraktiven Preisen schnell am Markt bedienen können.“ Allerdings: „Wir Gärtner müssen aufpassen, dass wir uns nicht gegeneinander ausspielen lassen.“
- Mit Kooperationen beim Transport, Einkauf und bei Werbekonzepten könnten die Gärtner weiterhin erfolgreich sein.
- Eine „Investition in die Zukunft“ ist für Produzenten die Beteilung am „Grünen Zertifikat“ (DGZ), so Compes.
- Josef Bogie, Vorsitzender des Fachverbands Einzelhandelsgärtner, hofft auf eine stärkere Beteiligung der Gärtner an Marketingaktionen aller Art. Konzepte wie die „Premium-Gärtnerei“, die „Gärtnerei des Jahres“ oder die „Kinder-Gärtnerei“ könnten noch viel stärker genutzt werden. Zwei neue Konzepte für 2005 sind die „Pflanze des Jahres“ sowie ein Wettbewerb zum Thema Balkon und Terrasse.
- Helmut Selders, Vorsitzender des Verbands Rheinischer Baumschulen, beobachtet trotz einer schlechten allgemeinen Preissituation auch „viele interessante Ausschreibungen“. Manche Artikel seien am Markt sogar kaum verfügbar.

Christoph Killgus

c) DEGA online 24. November 2004 www.dega.de