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Orientierungsdaten Baden-Württemberg

Friedhofsgärtner arbeiten am rentabelsten

Mittlerweile liegen die Auswertungen der 2010er-Rohabschlüsse von 384 baden-württembergischen Gartenbaubetrieben vor. Die Zahlen zeigen wichtige Trends auf.

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Die höchste Rentabilität (Reinertrag in Prozent des Betriebsertrags) erzielten wie im Vorjahr der Gemüsebau und der Friedhofsgartenbau (siehe Tabelle 1). Nur leichte Verbesserungen gab es bei Baumschulen, Handelsbetrieben und dem GaLaBau. Die Zierpflanzenbaubetriebe schnitten sowohl im indirekten wie im direkten Absatz im Vergleich zum Vorjahr schlechter ab.

Die Zierpflanzenbaubetriebe mit indirektem Absatz konnten ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr etwas steigern. Das Verhältnis zwischen Netto-Arbeitsproduktivität und dem durchschnittlichen Lohnaufwand erreicht den empfohlenen Minimumwert von 5000 €. Für mehr als ein Drittel der Betriebe trifft diese Aussage aber nicht zu (siehe Tabelle 2). Trotz der relativ guten arbeitswirtschaftlichen Situation und des gesteigerten Umsatzniveaus sank die Renta-bilität und liegt nun auf einem Gewinnniveau von knapp 41000 € pro Familien-AK. Fast die Hälfte der ausgewerteten Betriebe schaffte keinen positiven Reinertrag (siehe Grafik). Schaut man sich bei den identischen Betrieben die Entwicklung der wichtigsten Aufwandspositionen pro m2 Glasfläche näher an, verzeichnet die Position Saat- und Pflanzgut die stärkste Steigerung (plus 3,9 % im Vergleich zu 2007). Demgegenüber sank der Heizmaterialaufwand um 1,32 € pro m² Glasfläche.

Zierpflanzenbaubetriebe: Wenig Umsatz bei hohen Lohnkosten

Die Zierpflanzenbaubetriebe mit direktem Absatz bilden die einzige Sparte mit einem negativen durchschnittlichen Reinertrag. Etwas mehr als 40 % der ausgewerteten 36 Betriebe zahlen ihren Arbeitskräften einen höheren Lohnaufwand, als diese an Be-triebseinkommen erwirtschaften. Darunter sind vor allem Betriebe mit einem Umsatz von weniger als 250000 €. Hält dieser Zustand an, lohnt es sich nicht länger, fest angestellte Mitarbeiter zu beschäftigen. Exakt 83 % der ausgewerteten Betriebe erwirtschaften keinen Reinertrag. Auch bei dieser Kennzahl ist ein deutlicher Einfluss der Umsatzhöhe zu beobachten. Die Betriebe mit einem Umsatz von mehr als 500000 € erreichten durchaus eine hohe Rentabilität. Diese Rückschlüsse lassen sich in gleicher Weise bei den 76 ausgewerteten Handelsbetrieben mit direktem Absatz ziehen.

Gemüsebau und Dienstleister haben Grund zur Zufriedenheit

Anhaltend positiv entwickelt sich die Rentabilität im Gemüsebau. Weniger als 30 % der ausgewerteten Betriebe erwirtschafteten keinen Reinertrag. Ein im langjährigen Vergleich sehr guter Wert. Vergleicht man die Betriebsstruktur der Erfolgsgruppen, wird deutlich, dass die Ausstattung mit Unterglasfläche im ersten Drittel im Vergleich zum dritten Drittel fast doppelt so groß ist und die Zahl der Arbeitskräfte nur ein Viertel beträgt.

Die Baumschulen konnten ihr Aufwands-Ertrags-Verhältnis auch im vergangenen Jahr auf dem Niveau der Vorjahre halten. Der Reinertrag (in Prozent vom Betriebsertrag) schwankt über die Jahre um die 5-Prozent-Linie. Mit einem Gewinn pro Familien-AK von etwas über 60000 € können die Baumschuler auf ein vergleichsweise gutes Jahr 2010 zurückblicken.

Auch die gärtnerischen Dienstleister konnten in wirtschaftlicher Hinsicht überwiegend zufrieden sein. Vor allem trifft das auf die 31 ausgewerteten Friedhofsgärtnereien zu, unter denen nur 14 % Betriebe sind, die keinen Reinertrag erwirtschaften konnten. Die durchschnittliche Rentabilität sank zwar erneut leicht, befindet sich aber immer noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Ein Reinertrag in Höhe von knapp 40 000 € ermöglicht eine betriebliche Weiterentwicklung. Aber auch die Warnzeichen müssen gesehen werden. Die Umsätze sinken seit fünf Jahren. Im vergangenen Jahr konnten die Aufwendungen nicht in gleichem Maße gesenkt werden. Der Aufwand für Handelsware pro Arbeitskraft stieg sogar leicht an. Mit einer AK weniger erwirtschaften die Betriebe des ersten Drittels einen um 43 % höheren Betriebsertrag. Die Unterschiede zwischen den Erfolgsgruppen sind bei der Arbeitsproduktivität und dem Lohnaufwand pro Arbeitskraft sehr groß.

Getrübt wird das positive Gesamtbild durch ein über die vergangenen Jahre tendenziell rückläufiges Rentabilitätsniveau. Die GaLaBauer konnten das Aufwands-Ertrags-Verhältnis sowohl bei der Arbeit als auch beim Material weiter optimieren. Die Betriebsgröße, gemessen am Betriebsertrag und an den beschäftigten Arbeitskräften, sank im vierten Jahr in Folge. Auf die Rentabilität wirkte sich dies nicht nachteilig aus.

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