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Tausende Kinder besuchen Gärtnereien

Vier Landesverbände Gartenbau beteiligten sich an den erstmals auf Bundesebene angebotenen "Tage der Kinder-Gärtnerei". Reaktion von Westen bis Süden: sehr positiv.

Die Idee, in der letzten Septemberwoche „Tage der Kinder-Gärtnerei“ anzubieten, entstand 2003 im Landesverband Westfalen-Lippe. Dank großer Resonanz zog die Aktion Kreise – in diesem Jahr zu den Gartenbau-Landesverbänden Rheinland, Bayern und Württemberg. Betriebe aus Niedersachsen konnten sich in Nordrhein-Westfalen (NRW) anschließen.
Kinder aus Schulen und Kindergärten wurden dazu eingeladen, Gärtnereien kennen zu lernen und etwas über die Natur zu erfahren. Mit einem Aktionspaket mit Plakaten, Handzetteln und anderen Werbemitteln halfen die Verbände den teilnehmenden Betrieben. „Ziel der Aktion ist zum einen, junge Menschen schon früh auf den Beruf des Gärtners aufmerksam zu machen, zum anderen dient der Besuch in den Betrieben der Imagepflege“, erklärte Westfalens Gärtnerpräsident Heinz Herker bei der NRW-Auftaktveranstaltung in Mülheim/Ruhr.
Trotz vieler Termine im Kommunalwahlkampf an Rhein und Ruhr fand Bärbel Höhn, Ministerin für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in NRW, Zeit für einen Besuch. Höhn lobte die Aktion der Gärtner ausdrücklich. „Viele Kinder haben heute keine Ahnung mehr, was Natur ist. Sie haben kein Gefühl mehr dafür und können dann später auch nicht im Sinne von Natur und Umwelt entscheiden“, erklärte die Ministerin.


Resonanz: sehr gut
Alle beteiligten Verbände sprechen von sehr guter Resonanz.
- Bayern: Hier hat Rut Alker die Aktion gemeinsam mit Kollegen betreut und bescheinigt Betrieben und Schulen sehr großes Interesse. Rund 40 Gärtnereien machten mit. Ulrich Würstle, Fürstenfeldbruck, führte 40 Gruppen mit fast 1 000 Kindern durch sein „Gartenland“. Anschließend durften die Kinder Stecklinge schneiden und stecken sowie eine Pflanze eintopfen. Würstle musste aus der geplanten Woche zwei machen, um dem Ansturm gerecht zu werden.
- Baden-Württemberg: Beim Württembergischen Gärtnereiverband meldete Dieter Weiler ebenfalls einen Erfolg. „Zwei Betriebe haben Anmeldungen von mehr als 400 Schülern vorliegen, insgesamt machen 26 Gärtnereien mit.“  Im nächsten Jahr werden die Stuttgarter wieder dabei sein, sie überlegen aber wegen des späten Ferienendes die Verlegung um eine Woche. Die Gärtnerei Hilligardt, Pforzheim, die zum Landesverband Badischer Gartenbaubetriebe gehört, nahm ebenfalls teil. Birgit Hilligardt meldete vier Schulklassen. „Denen werden wir die Gärtnerei zeigen und sie dann ein Stiefmütterchen eintopfen lassen. Ein kleines Quiz zu Pflanzen und Natur sowie Äpfel aus dem Bioanbau als Wegzehrung bieten wir dazu noch an.“ Besondere Idee aus Pforzheim: Jedes der eingetopften Stiefmütterchen bekommt ein Namensschild und wird von den Gärtnern für ein paar Wochen kultiviert. Danach sind alle Kinder eingeladen, ihre Pflanze aus der Gärtnerei abzuholen.
- NRW: 120 Gärtnereien aus allen Fachsparten, darunter Garten- und Landschaftsbau, Friedhofsgartenbau und Gemüsebau, machten mit. Rund 30 000 Kinder, so die Schätzung von Heinz Herker, nahmen an diesem Projekt teil. Christoph Rumbaum, Chef der gleichnamigen Einzelhandelsgärtnerei in Mülheim/ Ruhr, berichtet: „Wir haben häufig schon mit Kindergruppen zu tun gehabt. Meine Frau ist Lehrerin, deshalb haben wir natürlich einen guten Draht zur örtlichen Schule. Diese Aktionen sind wenig aufwändig, kommen aber bei Kindern und Eltern gut an.“

Christiane James, Straelen

(c) DEGA online 29. September 2004 www.dega.de