Plantarium 2004: Baumschul-Olympiade in Boskoop
Der Staffellauf als eine der ältesten Disziplinen sollte den Weg vom Produzenten zum Endverbraucher symbolisieren. Die Weitergabe des Staffelholzes gehe wie im Sport in der Baumschulproduktion über einzelne Zwischenglieder, deren optimales Zusammenspiel den Erfolg sichere, meinten die Organisatoren. Diese Zwischenglieder wurden in der Gliederung der Plantarium als fünf Zielgruppen unterschiedlich hervorgehoben und erhielten je eine Farbe zur Unterscheidung, angelehnt an
die Farben der olympischen Ringe.
Die 15 000 m2 große Ausstellungsfläche war ausgebucht. Mit 255 Ausstellern aus 8 Ländern, 16 024 Besuchern (gut 1000 mehr als im Vorjahr) und 94 vorgestellten Neuheiten demonstrierte die Plantarium eine lebendige Branche. Die Jury vergab 6 Gold-, 9 Silber- und 16 Bronzemedaillen.
Mit einer Bronzemedaille wurden zwei Neuheiten aus Deutschland prämiert. Die Baumschule Heino und Uwe Behrens, Edewecht, erhielt sie für Phlox ‘Elizabeth’ und die Baumschule Adrian Straver
aus Emmerich für Clematis ‘Ashva’.
Eine hochrangige chinesische Delegation, bestehend aus Experten für Grün und Raumordnung, besuchte im Rahmen eines Niederlande-Aufenthalts Grünprojekte und Parks der Stadt Rotterdam und die Plantarium, um die Errichtung eines „Holland-Parks“ zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking vorzubereiten. Dieser Park wurde von der niederländischen Baumschulwirtschaft bereits projektiert.
Optimismus bei niederländischen Baumschulen
Der Vorsitzende der Stiftung Baumschulfachmesse, Jan van den Bos, verkündete für die niederländische Baumschulproduktion ein Exportplus von 2 % für die Saison 2003/2004. Dieses Ergebnis kam durch den verstärkten Verkauf von Forst- und Heckenpflanzen sowie von Allee- und Obstbäumen zu Stande. Deutschland blieb der wichtigste Handelspartner der niederländischen Baumschulen. Der Export in einige weitere EU-Länder stieg ebenfalls, wobei auf den übrigen Märkten ein schleppender Verkauf zu verzeichnen war.
Um das Erreichte zu sichern und erfolgreich fortzuführen, bemühen sich in den Niederlanden derzeit mehrere Stiftungen und Organisationen der Branche darum, neue Formen der Zusammenarbeit, beispielsweise in den Bereichen Logistik, Produktqualität und Informationstechnologie zu entwickeln und die Wissensvermehrung zu fördern.
Wolfgang Orlamünde, Konstanz