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Olba: Neuer Anlauf einer Messe

Zufrieden zeigten sich die neuen Veranstalter – Weser-Ems-Halle GmbH Oldenburg – der Internationalen Nordeuropäischen Ordermesse (Olba) in Oldenburg nach dem Neustart vom 19. bis 21. August 2004.

Nach der einjährigen Pause wollten die neuen Veranstalter an die alte Tradition anknüpfen. So war drei Messetage lang eine Halle den 67 Ausstellern von Pflanzen, vorwiegend aus mittelständischen und kleineren Baumschulen der Umgebung, vorbehalten, am letzten Messetag kam eine weitere Halle mit 28 Ausstellern von Gewächshäusern, Dünger, Substrate und EDV hinzu.
Das Organisationsteam mit Jana Binder und Vivien Laukat zeigte sich nach der Messe zufrieden, auch wenn das zuvor angepeilte Ziel von 4 000 Besuchern mit 2 100 Gästen nicht annähernd erreicht wurde. Man sei zuversichtlich, dass es eine weitere Olba geben werde. Die Pflanze solle dann weiterhin im Mittelpunkt stehen – man wolle in Zukunft auch Zierpflanzenbaubetriebe als Aussteller gewinnen. Und: der nur auf einen Tag beschränkte Technikteil soll auf die Dauer der Messe ausgedehnt werden.  Das war das Ergebnis einer Umfrage unter den Ausstellern. Die Kürze der Technikveranstaltung war von einigen Ausstellern bereits am ersten Tag bedauert worden.
Die Unterstützung aller gärtnerischen Verbände und der Politik hatte die Olba auf ihrer Seite: Karl Zwermann war als Präsident des Zentralverbands Gartenbau (ZVG)  ebenso zur Eröffnung und Podiumsdiskussionen anwesend wie der Präsident des Bundes deutscher Baumschulen (BdB), Walter Hinrichs, und Werner Küsters in gleicher Funktion für den Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL). Die Eröffnung ließ sich der niedersächsische Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen nicht nehmen.
Der stärkste Messetag war der dritte mit gleichzeitiger Technikausstellung. Am ersten Messetag war deutlich, was ein Problem (oder auch vielleicht auch ein Vorteil?) der Olba bislang war: die Besucher kamen vormittags zur Messe und verbrachten den Nachmittag in den Betrieben, sodass es zu der Zeit ruhig zuging. Im Gegensatz dazu stand das Bemühen der Messeleitung, die Besucher auf der Messe zu halten. Die Aussteller durften nicht mit großen Schildern in ihre Betriebe einladen. Rahmenveranstaltungen sollten zusätzliches Interesse wecken.

Osteuropa im Fokus
Osteuropa kam ein besonderer Stellenwert zu. Das zeigte sich im Rahmenprogramm ebenso wie bei den Besuchern, wobei die Ungarn und die Tschechen die zweit- und viertgrößte Besuchergruppe aus dem Ausland repräsentierten.
Die Erweiterung der EU um die Länder Osteuropas seit Mai 2004 erleichtert auch den Warenaustausch im Bereich Baumschule. Es gibt Warenströme von Ost nach West, aber auch umgekehrt. Deutsche Baumschulen können ihren Markt durch das Angebot von Spezialitäten und großen Solitärpflanzen, die dort auf Grund der eher kurzen Tradition von Baumschulen nicht vorhanden sind, nach Osten erweitern. Dabei schätzen auch die Osteuropäer aus Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Weißrussland mittlerweile eine gute Qualität. Probleme haben die Baumschulen in diesen Ländern vor allem mit der Struktur des Absatzes. Dies wurde in der Podiumsdiskussion zum Thema „Der grüne Markt der Zukunft" im Rahmen der Olba deutlich.
Das Hauptreferat über den deutschen grünen Markt hielt Heribert Dammann, Prokurist beim Baumarkt- und Gartencenterbetreiber Knauber, Bonn. Er beschrieb die Definition über den Preis als größtes deutsches Problem. Der Kunde profitiere am meisten vom Niedrigpreis, sei aber gleichzeitig verunsichert und misstrauisch, da er ein Produkt vielleicht schon morgen an irgendeiner anderen Stelle noch billiger erhalten könne. Dammann sieht Chancen nicht in der Spirale „immer billiger, immer weniger Personal“, sondern im Versuch, auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden einzugehen.  
Gäste aus Osteuropa waren auch bei den internationalen Podiumsdiskussionen zum Thema Ausbildung unter der Leitung von Jens Schachtschneider, dem Präsidenten des Nordwestdeutschen Gartenbauverbands, und der mehr landschaftsgärtnerisch angehauchten Veranstaltung „Gartenbau kompetent für die Umwelt“ an den folgenden Messetagen beteiligt.

Doris Ganninger-Hauck