Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
1. IVG-Forum in Bonn

Deutschland braucht Innovationen

Deutschland ist gut in der Entwicklung von Ideen, aber schlecht darin, diese industriell umzusetzen. Außerdem geht die Innovationsdynamik zurück. Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, sprach beim 1. IVG-Forum in Bonn über die Notwendigkeit von Innovationen.

Veröffentlicht am
Dieser Artikel ist in der erschienen.
PDF herunterladen
Artikel teilen:

Mit renommierten Rednern startete der IVG (Industrieverband Garten) das 1. IVG-Forum im Rahmen seiner Mitgliederversammlung. Die mittelständisch geprägten Unternehmen der Gartenzulieferbranche hörten vom Experten Dr. Alexander Rinne von Milbank, München, sehr anschaulich, wie das Kartellrecht auch jedes Unternehmen unserer Branche berührt.

„Der Garten steht bei den Verbrauchern ganz vorne“, ist Ergebnis einer Befragung der IBH Retail Consultants (Nachfolgeorganisation der BBE Köln), die Klaus-Peter Teipel neben einer Fülle von Zahlen zum Gartenmarkt vorstellte. Nach einem Rückgang des Gartenmarkts 2009 zeige sich der Markt erholt und lege in den nächsten Jahren wieder leicht zu. Das Gros der Gartenbesitzer verfüge über sehr kleine Gärten, oft nur Balkone oder Terrassen. Besonders für diese Bereiche bestehen für Lieferanten und Händler noch Chancen für neue Angebote.

Der national und international profilierteste Redner war Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Als „Schlüsselfigur für Deutschlands Zukunftsfähigkeit“ wurde er auch schon bezeichnet. Sein Thema: Innovationen. Wenn die Deutschen ihren Lebensstandard halten wollten, müssten sie bei Innovationen auf die Tube drücken. Im EU-Vergleich liege die deutsche Wirtschaft im oberen Drittel, aber nicht an der Spitze. Beim europäischen Innovationsindex belegte Baden-Württemberg 2008 Platz 1, vor Berlin, der Region Paris, Bayern und Finnland. Problematisch sei, dass bei einer Bewertung der Wachstumsdynamik, das heißt der Veränderungsraten der Innovationsindikatoren, der Spitzenreiter Baden-Württemberg gerade noch Platz 40 belege.

Deutsche Unternehmen sind oft zu zaghaft, das unternehmerische Risiko zu übernehmen, damit sich eine Innovation am Markt durchsetzen kann. Bullinger nannte eine Reihe von Beispielen von weltbewegenden Produkten, die in Deutschland erfunden wurden, aber dann vom Ausland aus vermarktet wurden: Der Computer ebenso wie Video, auch der MP3-Player und zuletzt der LED-Beamer, die beide vom Fraunhofer-Institut mit entwickelt wurden und nun vor allem über Frankreich/Japan und Korea zu uns geliefert werden.

Bereiche, in denen sich Innovationen für die Zukunft abspielen werden, sind laut Bullinger: Energie, Mobilität, Umwelt, Gesundheit, Kommunikation, Sicherheit.

Vor allem mittelständische Unternehmen würden das Innovationsmanagement oft vernachlässigen. Es gebe aber auch positive Beispiele. Aufgrund der überschaubaren Hierarchie ist es dann oft leichter, Innovationen umzusetzen als bei großen Unternehmen.

Interessant auch zu sehen, wo Ideen entstehen: zu 28 % in der Natur, beispielsweise beim Wandern, immerhin noch 10 % in langweiligen Meetings, aber nur zu 3 % am Arbeitsplatz und 1 % bei Kreativtechnik. Das sollte doch zu denken geben.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren