EU-Erweiterung: ZVG rechnet mit stärkerem Handel in beide Richtungen
Der Präsident des Zentralverbands Gartenbau (ZVG) Karl Zwermann wertet die am 1. Mai erfolgte Erweiterung der EU als große Chance zum Erhalt eines friedlichen Miteinanders in Europa. Für den deutschen Gartenbau verbinden sich mit diesem Beitritt Hoffnungen und Befürchtungen.
Zwermann erinnert daran, dass der Frieden in Europa über Jahrhunderte die Ausnahme war. Deshalb seien bei allen zu erwartenden Anpassungsschwierigkeiten diese Beitritte vorbehaltlos zu begrüßen.
Laut ZVG verändert sich für den Gartenbau mit dem Beitritt der zehn neuen mittel- und osteuropäischen Länder nicht alles grundsätzlich. Es gab schon vorher einen großen Warenaustausch. Insgesamt erwartet der ZVG einen ansteigenden Handel in beide Richtungen.
Die Nachfrage nach Zierpflanzen und Baumschulprodukten liegt in allen Beitrittsländern deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Mit steigendem Wohlstand wird mit Nachfragesteigerung gerechnet. Es bestehen vielfältige Geschäftsbeziehungen gerade in die osteuropäischen Staaten. Abgesehen von wenigen hoch modernen Produktionsanlagen müssen dort die häufig sehr gut ausgebildeten Gärtner ihre Zukunft meist auf alte Gewächshausanlagen aufbauen. Die Kollegen in den östlichen deutschen Bundesländern haben jedoch gezeigt, dass mit geeigneten Produkten und unternehmerischem Mut auch auf dieser Basis wettbewerbsfähige Strukturen entwickelt werden können. Es ist ein Anliegen des ZVG,
die häufig noch immer labilen Strukturen im Osten Deutschlands nicht zu gefährden. Trotz der notwendigen innereuropäischen Transferleistungen darf nach Ansicht des ZVG nicht außer Acht gelassen werden, dass es auch in Deutschland Gebiete mit erheblichem Entwicklungsrückstand gibt.
Gerade im Obst- und Gemüsesortiment gibt es einige schwierige Marktkonstellationen. Insgesamt bringt die Ost-Erweiterung für den Obst- und Gemüsebereich eine große Chance, wenn in den Beitrittsländern die Wirtschaft wächst und die Kaufkraft steigt. ZVG