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Horti Fair 2010

Horti Fair 2010: Reine Technikmesse mit LED-Schwerpunkt

Aussteller- und Besucherzahlen der Amsterdamer Fachmesse Horti Fair sind in diesem Jahr stark geschrumpft. Im Oktober 2010 kamen etwa 23200 Fachbesucher, im Vorjahr waren es noch gut 34000 gewesen. Die Zahl der Aussteller ging von 740 auf 530 zurück, 2008 waren es sogar noch 900 gewesen.

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Philips zeigte LED-Lösungen für verschiedene Pflanzen. Die LEDs befinden sich in birnenähnlichen Lampen mit Schraubfassungen
Philips zeigte LED-Lösungen für verschiedene Pflanzen. Die LEDs befinden sich in birnenähnlichen Lampen mit SchraubfassungenChristoph Killgus
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So dramatisch die Messezahlen aus Amsterdam sind: Sie lassen sich nicht einfach auf ungünstige Marktentwicklungen schieben, sondern sind Konsequenz einer seit Jahren ziellosen Messepolitik. Mehrfach haben die Veranstalter Termine und Konzepte verändert. Dabei wurde, was viele Aussteller beklagen, wenig nach Wünschen der Teilnehmer gefragt. In diesem Jahr nun hatten sich die Messeorganisatoren nicht wie in den Vorjahren auf einen gemeinsamen Termin mit der von der größten Versteigerung angebotenen verkaufsorientierten FloraHolland Trade Fair einigen können. Diese Veranstaltung fand Anfang November statt (siehe Beitrag Seite 9). Diese Tatsache nutzte der Messeveranstalter HPP International Group, um mit einer neuen Messe, der International Floriculture Trade Fair (IFTF) an den Start zu gehen (siehe Seite 9), zeitgleich mit der FloraHolland Trade Fair. Die Konsequenz: Aussteller mit einem pflanzenorientierten Profil, insbesondere die großen Züchtungsunternehmen, aber auch Substrathersteller und Gemeinschaftsstände aus aller Welt fehlten auf der Horti Fair fast komplett. Übrig blieb eine weitgehend auf Gartenbautechnik konzentrierte Ausstellung. Die IFTF zeigte sich dagegen mit einem vor allem auf Schnittblumen ausgerichteten Pflanzenprofil. Die Veranstalter der Horti Fair halten sich in ihren Mitteilungen denn auch nicht lange mit der diesjährigen Schlappe auf, sondern präsentieren bereits jetzt ein umfassendes neues Konzept für das nächste Jahr. Für die erste Novemberwoche 2011 ist die „International HortiWeek“ geplant. Im Rahmen dieser Gartenbauwoche wird die Horti Fair veranstaltet, dann zeitgleich wieder mit der FloraHolland Trade Fair. Ergänzt wird das Angebot durch einen Gartenbaukongress und durch Exkursionen. Diese werden, wie bereits erstmals in diesem Jahr, auch in Zulieferbetriebe der Gartenbautechnik führen.

Wie sich die Situation mit der IFTF entwickelt, ist noch unklar. Durchaus denkbar ist, dass diese Messe, die für die gleiche Zeit angekündigt ist, damit einfach das Angebot der HortiWeek ergänzt, wenn auch nicht offiziell. Aus Besuchersicht wäre eine Lösung mit mehreren profilierten Messen nicht dramatisch, wenn sich die Wettbewerber dann beispielsweise zu einem gemeinsamen Bus-Shuttlesystem durchringen können.

Profiliertes Technikangebot

Wer wegen der Gartenbautechnik nach Amsterdam gekommen war, kam auf seine Kosten. Die Aussteller boten eine ganze Reihe neuer Lösungen für die Automatisierung, die unser Technikexperte Dr. Karl Schockert in dieser Ausgabe vorstellt (Seite 46).

Darüber hinaus zeigten gleich mehrere Anbieter LED-Lösungen, mittlerweile gibt es hier eine ganze Reihe unterschiedlicher Entwicklungen. Neben Leisten, in denen die LEDs montiert sind, gibt es glühbirnenähnliche Lampen, in denen die LEDs untergebracht sind.

Ein weiterer Anbieter zeigte ein Kunststoffnetz mit integrierten LEDs, das sich schnell vor Ort einsetzen lassen soll. Interessant sind LEDs wegen ihrer geringen Wärmeentwicklung. Das macht möglich, dass sie in direkter Nähe zu Pflanzenbeständen angebracht werden können, beispielsweise um die Wuchsleistung von Tomaten zu verbessern. Gegenwärtige Konzepte sehen LEDs in der gartenbaulichen Produktion aber nur als Ergänzung und noch nicht als kompletten Ersatz der bisherigen Belichtungstechnik.

Wie geht es weiter mit den LEDs im Gartenbau? Nach wie vor liegen die Kosten für diese Technik deutlich über denen herkömmlicher Leuchten. Einer der Entwickler auf der Horti Fair rechnete deshalb mit mindestens fünf bis zehn weiteren Jahren, bis sich die LED-Technik in breitem Maß im Gartenbau durchsetzen wird.

Photovoltaik für den Gartenbau?

Auch Solarpaneelen finden sich mittlerweile bei vielen Gewächshausbauern. Offensichtlich will sich keiner nachsagen lassen, er habe keine Photovoltaiklösungen im Angebot. Für Produktionshäuser ist Photovoltaik allerdings nur in Ausnahmefällen interessant, da Gewächshäuser möglichst lichtdurchlässig sein sollen. Interessant wird die Technik dagegen für Verkaufsanlagen – dort können Solarpaneelen zu starke Einstrahlung verhindern und das Image eines Betriebs in Sachen Nachhhaltigkeit vorwärtsbringen.

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