Der Knochenleser
Bill Bass, Jon Jefferson: Der Knochenleser. 348 Seiten, broschiert, Goldmann-Verlag, München, 2006, ISBN 978-3-442-15394-7, 8,95 €
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Dr. Bill Bass ist forensischer Anthropologe und Gründer der legendären „Body Farm“ an der Universität Knoxville im US-Bundesstaat Tennessee. Im sorgsam abgeschirmten Freigelände untersucht der Wissenschaftler mit seinen Assistenten und Doktoranden, wie menschliche Körper nach dem Tod unter verschiedenen Bedingungen zersetzt werden.
Diese Arbeit hat zu Erkenntnissen geführt, die heute beim Bestimmen des Todeszeitpunktes nach einem Verbrechen Standard sind – die Besiedlung mit bestimmten Insekten ist ein Beispiel dafür. Der Wissenschaftler kann aber auch aus einem einzelnen Knochen viele Informationen herauslesen. Das spannende Buch – Co-Autor Jon Jefferson ist Wissenschaftsjournalist – ist lesenswert und mit einer Prise Humor, aber ohne allzu blutrünstige Details geschrieben.
Es beschreibt nicht nur die Entwicklung der „Body Farm“ und bietet spannende Einblicke in die Arbeit der Wissenschaftler, es ist gleichzeitig auch die Biografie des Gründers der weltweit bislang einzigen Forschungsstation zu diesem Thema. Den Begriff „Body Farm“ dachten sich übrigens Journalisten aus, die gern über das Projekt berichten. Für alle, die sich mit dem Thema „Tod“ beschäftigen, ist das Buch eine spannende Lektüre, die in einigen Bereichen auch dazu beitragen kann, mit Vorurteilen – Leichen sind giftig! – aufzuräumen.
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