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Pflanzenschutz unter Glas: Neues Schnellkaltnebelgerät genehmigt

Ein neues Schnellkaltnebelgerät für den Einsatz im Gemüse- und Zierpflanzenbau unter Glas wird jetzt von der Biologischen Bundesanstalt (BBA) in die Pflanzenschutzgeräteliste aufgenommen. Mit einem dieser Geräte kann eine Fläche von 1 ha innerhalb von nur 20 min wirkungsvoll behandelt werden.
Besonders wichtig sind die Erfahrungen bei Pilzerkrankungen. In der Gärtnerei der Erfinder war die Behandlung von Mehltau so erfolgreich, dass seit drei Jahren keine Spritzapplikation mehr notwendig war. Erfunden und jahrelang erprobt wurden das bereits patentierte Verfahren und die patentierte Düse von Bernd Pfalz. Gemeinsam mit seinem Bruder Steffen betreibt er eine 2 ha große Gewächshausanlage mit Produktion von Salatgurken in Boxberg (zwischen Bautzen und Cottbus). Geräteentwicklung, Projektierung, Montage und Service übernimmt der diplomierte Elektrotechniker Thomas Pfalz, Schönau-Berzdorf. Die kurze Ausbringzeit bei diesem Schnellkaltnebelverfahren ist nicht nur bezüglich der Arbeitskosten von Vorteil. Die Ausbringung der Mittel kann, weil schnell beendet, zu einem optimalen Zeitpunkt erfolgen, die Klimatisierung wird nur kurz beeinträchtigt. Schädlinge haben kaum Zeit, sich in geschützte Bereiche an Pflanzen und in der Gewächshauskonstruktion zurückzuziehen. „Durch die guten Behandlungsergebnisse werden Nachbehandlungen gespart“, so Thomas Pfalz. Sichtbare Pflanzenschutzmittelrückstände und Verbrennungen sind bei ordnungsgemäßer Anwendung ausgeschlossen. Während des Nebelns braucht kein Mitarbeiter im Gewächshaus zu sein. Das Schnellkaltnebelgerät besteht aus einer 3-Wege-Ringdüse, dem Pflanzenschutzmittelbehälter, dem Ventilator, kompakt auf einem Wagen für den mobilen Einsatz montiert, sowie dem Kompressor. „Durch den äußeren Ring und die innere Öffnung an der Düse strömt Druckluft. Die Strömung saugt die Pflanzenschutzmittel-Brühe durch den dazwischen liegenden Ring an. Die Düse allein verbreitet den so erzeugten feinen Nebel bereits etwa 40 m weit“, erklärt Thomas Pfalz. Der Ventilator (bei größeren Häusern mehrere) verteilt den Nebel, der nach einer Stunde noch sichtbar ist, gleichmäßig im gesamten Haus. Nach einer bis anderthalb Stunden kann die Lüftung wieder geöffnet werden. Das Gerät, das ohne Elektronik arbeitet, ist nach Pfalz’ Aussage robust und wartungsarm. Die Düse ist bauartbedingt verstopfungsfrei. Trotz der einfachen Handhabung ist bei jedem Betrieb eine Projektierung für Gerät, Druckluftanlage und Ventilatoren erforderlich. Die Gebrüder Pfalz freuen sich, dass die Aufnahme in die Pflanzenschutzgeräteliste der BBA innerhalb von nur einer Woche nach Antragstellung mündlich bestätigt wurde. Dank intensiver Vorbereitung waren alle Forderungen von vornherein erfüllt. Das Schnellkaltnebelgerät (SKNG) wird Gartenbaubetrieben nun über die Firma Nebel & Technik Thomas Pfalz angeboten (Fax 01212-510273416, nebel.technik@web.de). Am 27. März 2004 um 10 Uhr findet in Boxberg eine Vorführung statt. Interessenten werden gebeten, sich anzumelden. cvf