LVG Sachsen: Gespräche sollen Austritt aus dem ZVG unnötig machen
Für den sächsischen Verband seien weitere Gebührenanhebungen gegenüber den eigenen Mitgliedern nicht zu vertreten. Zudem habe der LVG in Sachsen gegenüber dem ZVG noch Beitragsrückstände aus dem Jahr 2001. Weitere Einsparmöglichkeiten im eigenen Verband sehen die Sachsen nicht; der Personalbestand könne nicht abgebaut werden. Bereits maßvolle Beitragserhöhungen der letzten Zeit hätten zu Kündigungen der Mitgliedschaft im LVG geführt.
Es geht ums Geld
Gegenüber DEGA sagte LVG-Präsident Claus Engler auf der Floriga, die Austrittsabsicht habe nur finanzielle Gründe. Es bestehe „überhaupt kein Zweifel, dass wir den ZVG brauchen“. Allerdings hätte man vor Ort zuerst die Aufgabe, die Arbeit des Landesverbands mit all seinen Funktionen zu erhalten. Bei weiter steigenden Abgaben an den ZVG sei dies nicht möglich. „Die Schrauben gingen immer weiter nach oben“, so Engler. Die besondere Schwierigkeit des sächsischen Verbands läge darin, dass dieser zu 80 % aus Klein- und Kleinstbetrieben bestehe. Es könne außerdem nicht sein, dass der ZVG den durch Mitgliederschwund bedingten Beitragsverlust einfach durch Beitragserhöhungen ausgleiche, statt nach anderen Wegen zu suchen. Der ZVG müsse auch Möglichkeiten zur Einsparung nutzen. Von Landesverbandsseite aus habe es dazu immer wieder Vorschläge gegeben. Die seien bislang aber nicht umgesetzt worden.
Engler ist sich trotz allen Diskussionsbedarfs sicher, dass „wir einen gemeinsamen Weg im beidseitigen Interesse finden werden“. Er sei gespannt, wie sich die beiden Seiten aufeinander zubewegen. „Wir sind beweglich“, so Engler. Den gleichen Eindruck habe er auch vom ZVG.
Thüringen hat Kostenproblem hinter sich
Jens Schachtschneider, Präsident des Nordwestdeutschen Gartenbauverbands, sprach bei der Floriga-Eröffnung in Vertretung von ZVG-Präsident Karl Zwermann. Auf die Differenzen des Landesverbands mit dem ZVG ging Schachtschneider nicht direkt ein, verwies jedoch ausführlich auf die Leistungen des ZVG, die nur funktionierten, wenn sich alle an den Kosten beteiligten.
Christoph Seever, neuer Präsident des LVG Thürigen, äußerte im Gespräch mit
DEGA, dass Thüringen eine harte Beitragsreform bereits hinter sich gebracht habe. Die deutlich höheren Beiträge hätten zu weniger Austritten gegeführt, als man zunächst vermutete habe. Auch Thüringen habe gestundete Beiträge an den ZVG abzahlen müssen, dieses Jahr werden die Thüringer „schuldenfrei“ beim ZVG. Nötig sei, dass Mitglieder, die dauerhaft und ohne Begründung Beiträge schuldig blieben, aus dem Verband ausgeschlossen würden, denn für eben diese müsse der Landesverband seinerseits wiederum Beiträge an den ZVG abführen. Seever hält die Lobbyarbeit für sehr wichtig. Es sei klar, dass diese auch ihren Preis habe. Allerdings seien viele Mitgliedsbetriebe mittlerweile an der Grenze ihrer Belastbarkeit angelangt.
ck
DEGA 9/2004 vom 28.02.04