Zukunftsprognose Garten: Wetter schlägt Krise
Hans-Jürgen Herr, Vorsitzender des Industrieverbands Garten in Ratingen und Geschäftsführer der Weber-Stephen Deutschland GmbH in Ingelheim (Grillhersteller), brachte es beim IVG-Medientag in Köln auf den Punkt: Die Wirtschaftskrise hat keinen bedeutenden Einfluss auf den Gartenabsatz, denn für den Gartenbedarf und die Pflanzen gilt: Das Wetter bestimmt den Absatz immer noch entscheidender als die Krise.
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Dies zeige sich in der Tatsache, dass der Gartenmarkt seit Jahren ungetrübt von einem überproportionalem Wachstum geprägt sei. Die Zukunftsprognosen für den Garten würden daher auch bei der Marktforschung als sehr gut eingestuft. Denn, so Herr, es würde zwar an Reisen oder größeren Anschaffungen gespart werden, aber zu Hause wolle man es schön haben – gerade im Garten.
Der Industrieverband Garten bezieht seine Daten für das laufende Jahr aus einem Frühbezugssystem. Der Frühbezug bei den IVG-Mitgliedsbetrieben war sehr gut und man blickt auch auf ein zufriedenstellendes Jahr 2009 zurück. So setzen die IVG-Mitglieder Vertrauen in 2010, auch wenn der Start sich durch den lang anhaltenden Winter kräftig verzögerte und es zu einem schleppenden Beginn kam. Der Optimismus sei sehr groß.
Hans-Jürgen Herr hob die allgemeine Veränderung der Lebensumstände hervor: Erstens sei das „Leben draußen“ Standard geworden. In Gesellschaft anderer halten sich die Menschen viel mehr draußen auf. Biergärten und Caféterrassen sind längst keine rein süddeutschen Einrichtungen mehr, sondern es gibt sie in allen Regionen Deutschlands.
Dieser Hang zum „Draußen sein“ vollziehe sich auch im Garten, der als verlängertes Wohnzimmer begriffen wird. In dem auch richtig gelebt wird: Dort liegt heute auch ein Buch, eine Zeitung oder ein Paar Schuhe.
Ein zweiter wichtiger Aspekt sei eine Veränderung der Vermögensverhältnisse, die sich durch die Umkehr der Alterspyramide ergibt. Dies bringt auch eine Veränderung der werberelevante Zielgruppe für den Garten mit sich – auf die 45 bis 60/65 Jahre alten Menschen. Als Motor der Branche sieht Herr die Marktteilnehmer von Industrie und Handel, die mehr denn je Hand in Hand gehen.
Es gibt viele Chancen: „Wir schaffen es, die Lebensgewohnheiten der Leute zu verändern.“ Dies hätten die letzten Jahrzehnte gezeigt. So sei der Anteil der Ziergärten auf 90 % bis 100 % angestiegen und die logistische Exzellenz der Gartenbranche mache einen Start von Null auf Hundert möglich, wenn es das Wetter plötzlich erfordert, sodass keine so großen Lieferengpässe mehr entstehen wie noch vor zehn Jahren.
Das Thema Bio sei auf dem Vormarsch ebenso wie Akku-Systeme zur Erhöhung der Mobilität im Garten. Farben und Moden kämen immer mehr auch im Garten zum Tragen. Die Zukunftsprognose für den Garten schätzt der IVG daher als sehr gut ein.
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