Friedhöfe im „Spiegel“
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„Es ist, als trennte sich im Tode wieder, was auch im Leben nicht richtig zusammengehört hat, Arm und Reich, Alt oder Jung, geliebt oder ungeliebt, schmerzlich vermisst oder schmählich vergessen. Vielleicht ist es das, vielleicht ist das schon die ganze Erklärung, dass auch die letzten Ruhestätten jetzt zu den Häusern unseres Lebens passen sollen. Dass wir so beerdigt werden wollen, ungefähr, wie wir gelebt haben. Und dass wir diesen letzten Willen, nach langen Zeiten der Bevormundung, wiederhaben dürfen ganz am Ende.“ So endet der sieben Seiten lange Beitrag „Das Friedhofssterben“ im Magazin „Der Spiegel“ Nr. 53 vom 28. Dezember 2009.
Autor Ulrich Fichtner reist in seiner Geschichte durch ganz Deutschland und befragt vor allem Bestatter, aber auch das Museum für Sepulkralkultur in Kassel, und besucht den Ausbildungsfriedhof der Bestatter in Münnerstadt. Friedhofsgärtner kommen in dem Beitrag leider nicht zu Wort. Fichtner versucht, Gründe für den Wandel in der Friedhofskultur zu finden. Ein lesens- und nachdenkenswerter Beitrag, der nicht frei von Seitenhieben ist, wie es sich für das bekannte politische Magazin gehört.
Prädikat empfehlenswert – schade nur, dass die Berufsgruppe der Friedhofsgärtner und die aktuellen Entwicklungen, zum Beispiel die Gemeinschaftsanlagen oder die gärtnerbetreuten Grabfelder, keinen Platz in dieser Geschichte fanden. Auch sie sind ein Zeichen der Zeit.
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