Die Sortimente werden sich straffen
Prognosen, wie sich die Konzentrationen der Jungpflanzenfirmen auf den Markt auswirken, wagten Alfons Hegele, Geschäftsführer Florensis Deutschland, und Dr. Matthias Redlefsen, Geschäftsführer Benary, Hann. Münden, auf dem Beet- und Balkonpflanzenseminar im August in Bad Zwischenahn.
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Die Anzahl der Betriebe mit großem Sortiment wird zukünftig begrenzt sein, meint Hegele. Neben großen, schlagkräftigen Betrieben mit starker Logistik für große Mengen zu kleinen Preisen werde es künftig noch mehr spezialisierte, kleine Betriebe geben. Diese haben laut Hegele weiterhin ein Chance mit besonderen Produkten, die einen höheren Preis sicherstellen. Allerdings leiden die kleinen Firmen zunehmend daran, dass die großen Betriebe die Genetik ihrer zahlreichen geschützten Sorten in der Hand haben und den Preis dafür bestimmen können.
Zwar bekommen große Betriebe bessere Konditionen wegen größerer Abnahmemengen, aber auch die Belieferung kleiner Betriebe wird weiterhin möglich sein. Die Firma Florensis arbeitet in einigen Gebieten mit Regionalpartnern zusammen, die selbständig kommissionieren und ausliefern. Damit soll eine optimale Betreuung aller Betriebsgrößen sichergestellt sein.
Zu oft kommen unfertige Neuheiten auf dem Markt
„Wer es nicht schafft, unterschiedliche Facetten zu zeigen, wird vom Markt verschwinden“, meint Dr. Matthias Redlefsen, Geschäftsführer Benary, Hann. Münden. Die Gärtner müssten sich selbst über Neuheiten informieren und sich damit auseinandersetzen, um sich am Markt zu positionieren. Für Züchter sei der Markt eng geworden und der Druck enorm. Die daraus folgenden immer kürzer werdenden Produktzyklen bewertet Redlefsen negativ: Zu oft kommen „unfertige“ Neuheiten auf den Markt, die zu Verunsicherungen führen, so Redlefsen. Umbenennungen von Sorten auf Jungpflanzen- und Handelsebene machten zudem ein gutes „Branding“ (Marketing mit Markennamen) unmöglich.
Als kritische Unternehmensgröße für Züchter und Jungpflanzenproduzenten sieht Redlefsen die Grenze von 10 Mio. € Umsatz. Alles darunter wird langfristig nicht professionell mithalten können, meint er. Wichtigste Erfolgskriterien seien Unternehmensgeschwindigkeit und Qualität. „Kurzfristig sehen wir im Züchtungsmarkt eine Straffung der Sortimente“, erläuterte Redlefsen. Es gelte, ein klares Profil zu finden und den Fokus auf die Kernkompetenz zu setzen. Ein „kleines, knackiges, gutes Sortiment“ sei anzustreben.
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