Gärtner als größte Besuchergruppe
Bis auf den Bereich Pflanze, der bewusst zurückhaltend angeboten wird, präsentierte sich die 15. Friedhofstechnik in Essen mit einem kompletten Angebot für Friedhofsgärtner und Verwalter.
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Besuchten vor Jahren noch mehrheitlich Verwalter die eintägige Messe im Gartenbauzentrum Essen, stellen jetzt die Friedhofsgärtner den Löwenanteil der Gäste. 1600 wurden in diesem Jahr offiziell gezählt. Insider gehen von rund einem Drittel mehr aus. Denn der Zugang zum Gelände am Gruga-Park war kostenlos, nicht abgeriegelt und hatte mehrere Eingänge.
100 Aussteller verzeichnete der Katalog, von EDV über Kleingeräte, Erden und Substrate, Bestatterbedarf bis zu Möbeln und Baggern war alles vorhanden. Die Attraktion sind nach wie vor kommentierte Vorführungen von Baggern, Laubsaugern oder Transportern. Neue Aussteller gab es vor allem im Bereich der Elektrofahrzeuge. Die beiden Gestaltungswettbewerbe, die die Veranstalter für Friedhofsgärtner-Auszubildende, junge Gesellen sowie für Meister ausschreiben, sind ebenfalls starker Anziehungspunkt. Laut Besucher und Ausstellerbefragung waren beide Seiten mit der Veranstaltung zufrieden.
Wie auf den großen Messen gibt es auch in Essen die Tendenz, dass nicht mehr jeder allein ausstellt, auch wenn die Standmieten relativ niedrig sind. Gemeinschaftsstände entlasten aus Sicht der Veranstalter die Fläche und bieten Platz für neue Anbieter. Große Standaufbauten entfallen, hier werden Produkte und Leistungen pur, live und zum Anfassen und Ausprobieren gezeigt. Das macht neben der familiären und entspannten Atmosphäre vermutlich den Reiz der Veranstaltung aus.
Veranstalter der Messe sind der Fachverband Rheinischer Friedhofsgärtner, der Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands und die Landwirtschaftskammer NRW. Finanziert wird sie über Standmieten. Das Engagement der Schüler entlastet den Etat ebenfalls – die Friedhofstechnik trägt sich auf diese Weise selbst.
Weitere Veranstaltungen dieser Art?
Zurzeit ist Essen mit dieser Art der Veranstaltung konkurrenzlos, es gibt aber immer wieder Versuche, Messen dieser Art in anderen Regionen aufzubauen. Da die meisten Besucher in Essen laut Besucherbefragung aus Nordrhein-Westfalen und angrenzenden Bundesländern kommen, scheint Platz für mehr Veranstaltungen dieser Art zu sein. Der Fachverband Rheinischer Friedhofsgärtner bestätigte, dass man die Szene sehr wohl beobachtet. Bislang hat es aber kein Veranstalter geschafft, ein ähnlich interessantes Angebot auf die Beine zu stellen. In Essen fehlt bei Sonderausstellungen nur noch die Floristik – darüber machen sich die Veranstalter bereits seit Jahren Gedanken.
Immer wieder wird der Termin Mitte September kritisiert, weil viele Friedhofsgärtner zu dieser Zeit bereits intensiv mit der Herbstbepflanzung beschäftigt sind. Die Organisatoren können den Termin kaum noch verschieben, weil die benachbarte Messe Essen vorher und nachher große Veranstaltungen bietet. Da die Friedhofstechnik mittlerweile ein Messeparkhaus nutzt und die Besucher per Shuttle transportiert, muss die Abstimmung mit der großen Messe sein. Die Friedhofstechnik findet nur in jedem zweiten Jahr statt.
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