Schuhe werfen
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Bis vor Kurzem musste Muntasser al-Saidi wie unsereins seine Brötchen als Journalist verdienen. Im Irak ist das mit Sicherheit – gerade weil eben diese fehlt – weitaus beschwerlicher als hierzulande. Mittlerweile hat sich der Lebensstandard des Kollegen deutlich verbessert: Ende 2008 warf er seine beiden Schuhe in Richtung von George W., wurde dafür erst einmal ortsüblich drakonisch mit Gefängnis und Folter bestraft. Nun aber wird er als Volksheld gefeiert, mit Haus und Luxusautos beschenkt und kann T-Shirts mit seinem Konterfei verkaufen. Ob er seinem Beruf treu bleibt und weiter schreibt und wirft – wir werden sehen.
Mit wenig Mitteln viel erreichen: Dafür braucht es Ideenreichtum und Mut, freilich auch den richtigen Augenblick und ein bisschen Glück – nicht jeder, der seine Schuhe durchs Zimmer wirft, wird weltbekannt. Aber schauen Sie in unsere Branche: Mancher Einzelhandelsgärtner ist ebenso findig wie Muntasser und erreicht mit einer guten Idee, die nicht viel kostet, mehr Aufmerksamkeit als ein anderer, der sich mit einem teuren Neubau verspekuliert. Einen dieser kreativen Betriebe stellt unsere Volontärin Beatrix Ortloff in dieser Ausgabe vor.
Von kleinen guten Aufmerksamkeiten mit viel Wirkung leben auch Beziehungen, vor allem die von Lebenspartnern. Am Beitrag „Selbständig sein – verheiratet bleiben“ werden Sie sicherlich hängen bleiben. Das lohnt sich, denn wo Beziehungen funktionieren, lassen sich auch schwere Zeiten, die jeder Betrieb einmal oder öfter erlebt, durchstehen.
Alles Gute wünscht Ihnen
Christoph Killgus
verantwortlicher Redakteur DEGA PRODUKTION & HANDEL
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