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    Beet- und Balkonpflanzensaison 2009

    Mai verdient ein knappes „Gut“

    Der Mai zeigte sich in dieser Saison für das Pflanzengeschäft von einer recht positiven Seite. Der Verkauf von Beet- und Balkonpflanzen hatte schon zuvor einen regelrechten Frühstart hingelegt.

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    Norbert Elgner
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    Eröffnet wurde der Verkauf bereits Mitte April bei herrlichem Frühlingswetter. Ums Osterfest herum wurden blühende Pelargonien und Co, vornehmlich in den Gartencenterabteilungen der Baumärkte, abgesetzt. Der wärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor über 100 Jahren ließ umsatzmäßig das miese Geschäft von Januar bis März 2009 vergessen.

    Das Geschäft mit B+B-Pflanzen setzte sich im Mai nahtlos fort. Selbst in Anbetracht der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Lage waren die meisten Einzelhandelsgärtnereien mit dem Geschäftsverlauf mehr als zufrieden. Insgesamt kann die Saison mit einem knappen „Gut“ bewertet werden. Nicht überall wurden jedoch die Umsätze von Mai 2008 getoppt, der ein ausgezeichneter Umsatzmonat war. Dennoch konnten laut Auswertungen in 21 identischen Einzelhandelsgärtnereien 43 % den Mai-Umsatz gegenüber 2008 nochmals steigern. Die unverändert gute Kauflaune der Verbraucher im April und Mai führte dazu, dass in rund zwei Drittel der ausgewerteten Einzelhandelsgärtnereien im süddeutschen Raum der Umsatz über dem des Vorjahres lag.

    Wie sich das Preisniveau in Abhängigkeit zur Einkaufsquelle beim Hauptsortiment und bei wichtigen Ergänzungsartikeln darstellt, zeigen die Übersichten. Sie resultieren aus aktuellen Erhebungen und Marktbeobachtungen.

    1,99 €/Stück bundesweiter Pelargonienpreis im Schnitt

    Kein anderer Artikel im B+B-Sortiment steht so im Preisfokus wie der von Pelargonien. Schon seit vielen Jahren liegt die Schallmauer in Gartencentern und Einzelhandelsgärtnereien mit größerem Mengenvolumen bei 2 €. Entsprechend wird die Preisauszeichnung mit 1,99 €/Stück so knapp wie möglich unter dieser Preisgrenze angesiedelt. Eine Anhebung des Pelargonienpreises ist schwierig. Deshalb lohnen sich Preisanpassungen bei Artikeln, die weniger im Fokus stehen. So lassen sich Anpassungen bei Kleinpflanzen im 8- oder 9-cm-Topf, beispielsweise bei Lobelien, Tagetes oder Begonia semperflorens, um gut 5 Cent vornehmen, ohne die Preisakzeptanz aufs Spiel zu setzen. Ähnliches trifft für Artikel aus dem Warenkorb II zu, deren Preise sich sogar um 10 Cent/Stück anheben lassen.

    Preisgruppenbildung macht Preisgestaltung einfacher

    Praktikabel lässt sich das Sortiment der B+B-Pflanzen in vier bis fünf Preisgruppen gliedern:

    Preisgruppe 0,69 €/Stück: Kleinware im 8- bis 9-cm-Topf wie Tagetes, Lobelien, Begonia semperflorens,

    Preisgruppe 1,99 €/Stück: Preisleitpflanze Pelargonien stehend und hängend im 11- bis 12-cm-Topf,

    Preisgruppe 2,49 €/Stück: Hänge-Petunien und wichtige Ergänzungsartikel im 12- bis 13-cm-Topf.

    Preisgruppe 2,99 bis 3,45 €/Stück: Neueinführungen wie Lobularia ‘Snow Princess‘, Begonia ‘Bonfire‘, aber auch Dimorphoteca, Lantanen oder Solanum im 12- bis 13-cm-Topf.

    Rund 90 % der wichtigsten B+B-Artikel lassen sich in die ersten drei Preisgruppen einstufen. Dabei ist Preispolitik abhängig von der Konkurrenzsituation, der Kaufkraft, dem eigenen Geschäfttyp und seinem Erscheinungsbild. Nicht nur die Produktqualität, sondern das komplette Unternehmen steht dafür, wie der Kunde das Preis-Leistungs-Verhältnis wahr nimmt.

    Megaseller, Neuheiten und Trends

    Noch ist weit und breit kein Artikel in Sicht, der auch nur annähernd der Pelargonie die Poleposition im B+B-Sortiment streitig machen könnte. Sie war auch in dieser Saison der Megaseller schlechthin. Allerdings gab es Verschiebungen im Sortenspektrum. Bei den Peltaten geht die Entwicklung eindeutig in Richtung gefüllt blühender Sorten. Bei Zonalpelargonien rücken zweifarbige Sorten in den Mittelpunkt des Kundeninteresses.

    Auch Sutera (Bacopa) und der Senkrechtstarter Euphorbia (Chamaesyce hypericifolia) ‘Diamond Frost‘, ‘Silver Fog‘ lagen gut im Rennen, vielleicht auch, weil sie die Trendfarbe Weiß repräsentieren und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bieten.

    Eine Fortsetzung fand 2009 der Trend zu Mixprodukten wie den fröhlich bunten Calibrachoa-Produkten „Celebration Karneval“ (Westhoff, Südlohn), „Aloha-Confettis“ (Dümmen, Rheinberg) oder den „Trixis“ (Selecta, Stuttgart). Dümmen bietet im Rahmen des „Confetti Gardens“ mit den „Trio Confettis“ auch gattungsübergreifende Mixprodukte an, bei denen allerdings noch Kulturerfahrung gesammelt werden muss.

    Inzwischen bemühen sich viele Produzenten und Einzelhandelsgärtner, eigene Mixprodukte ins Verkaufssortiment mit aufzunehmen. Das beflügelt die Kreativität der Gärtner und hebt die Spannung in Produktion und Verkauf.

    Im Fachhandel immer mehr zurückgedrängt werden aus Samen vermehrte Artikel wie Ageratum, Lobelien, Salvien, Petunien oder Verbenen. Sie können einfach mit den viel einheitlicheren und wesentlich leistungsfähigeren Sorten aus vegetativer Vermehrung nicht Schritt halten, auch wenn sie bedeutend günstiger angeboten werden.

    Zu den Megasellern gehört ferner das Sortiment an Würz- und Heilkräutern, vor allem dann, wenn man ihm einen Bio-Status zukommen lassen kann. Gleiches gilt für das enorm zunehmende Sortiment an veredelten Tomaten- und Gurkenjungpflanzen einschließlich historischer Sorten. Hinzu kommen Gemüsespezialitäten wie Melonen, Auberginen oder Andenbeeren.

    Erfolgreiche „Pflanzen des Jahres“

    Mit den PR-Aktionen unter dem Motto „Balkonpflanze des Jahres“ unterstützen verschiedene Landesverbände die Markteinführung interessanter Neuheiten. In Hessen war es die neue, wuchsfreudige Lobularia-Hybride ‘Snow Princess‘ (Kientzler, Gensingen), die als „Schneeprinzessin“ dem breiten Verbraucherpublikum vorgestellt wurde. Die rheinland-pfälzischen Gärtner entschieden sich für das Blühwunder ‘Summerwings’, eine feuerrote, halbhängende Begonien-Hybride (ebenfalls Kientzler). In Bayern war es die farbenprächtige Topfdahliensorte ‘Goldalia Scarlet‘ (Syngenta, Kleve), die zum Tag der offenen Tür unter der Bezeichnung „Roter Schorsch“ als „Aufhänger“ diente.

    Bei der Auswahl von neuen, attraktiven B+B-Pflanzen für eine breit angelegte PR-Aktion sollte Wert darauf gelegt werden, dass genügend Jungpflanzenmaterial und Verkaufsware in einwandfreier Qualität zum Auftakt der Saison zur Verfügung stehen.

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