Gartenbau wohin?
Krisen hat es in der Vergangenheit schon mehrfach gegeben. Meist hatten sie eine einzige Ursache, die für Schwierigkeiten sorgte und auf die man sich mit seinem Handeln konzentrieren konnte. Bei der aktuellen Krise hingegen kommen gleich mehrere Probleme zusammen. Mitarbeiter niederländischer Banken und Beratungsbüros haben im Gartenbaumagazin „Vakblad voor de Bloemisterij“ eine Analyse der derzeitigen Situation erstellt und einen Ausblick in die Zukunft gewagt.
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Schnittblumenbetriebe sind von der Krise stärker betroffen als Topfpflanzenbetriebe. Schon im vergangenen Jahr reduzierte sich die Zahl der Schnittblumenbetriebe in den Niederlanden um 11,3% und der Topfpflanzenbetriebe um 2,6%. Im Durchschnitt der Jahre haben rund 7% der Unternehmer von Zierpflanzen- und Gemüsebaubetrieben unter Glas ihre Produktion eingestellt. Im letzten Jahr waren es 8,2%. Insbesondere Unternehmen, die in den letzten drei Jahren Erweiterungsinvestitionen durchführten, haben jetzt Probleme. Kleinere Betriebe unter 2ha Glasfläche, Betriebe die weit verstreut und in weniger attraktiven Gartenbauregionen im Land liegen, haben es schwerer als die Betriebe in den Kernzentren des Gartenbaus.
Effizienz und umfassende Kenntnisse sind die Schlüsselworte für Unternehmen, die die Krise überstehen werden. Effizienz ist wichtig, um bei fortschreitender Globalisierung und steigenden Betriebsgrößen die Wirtschaftlichkeit zu erhalten und die spezifischen Kosten und Erlöse genau zu analysieren. Dynamische Entwicklungen in der Branche verlangen umfassende Kenntnisse. Beide Aspekte werden von den Banken in Zukunft vermehrt bei den Unternehmen hinterfragt werden.
Der niederländische Schnittblumenanbau wird wohl auch in Zukunft weiter unter Druck geraten. Die Produktion von Rosen, Nelken und Chrysanthemen wird wohl stark sinken. Spezialitäten und Nischenprodukte haben mehr Chancen, solange die Anbauflächen nicht „explodieren“.
Für den Topfpflanzensektor sehen die Fachleute die Zukunftsperspektiven positiver. Wegen des Volumens sind die Transportentfernungen begrenzt auf 600 bis etwa 800km.
Insgesamt wird deutlich, dass insbesondere im Zierpflanzensektor niemand unbeschadet aus dieser Krise kommt.
Hoffnungsvoll stimmt, dass sich die Betriebsgrößen in den letzten Jahren positiv entwickelt haben und dass Investitionen in eine moderne nachhaltige Energietechnik den Gartenbau unabhängiger von steigenden Energiepreisen machen.HR
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