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Orientierungsdaten Baden-Württemberg 2009

Dienstleister, Baumschulen und Unterglasgemüsebetriebe gewinnen

Von 436 Gartenbaubetrieben in Baden-Württemberg wurden die Rohabschlüsse des Jahres 2008 ausgewertet. Die zeitnah zur Verfügung gestellten Ergebnisse sind zwar trotz der relativ großen Stichprobe nicht repräsentativ. Sie können aber Trends aufzeigen und als Anhaltspunkte für Entscheidungen im laufenden Jahr einbezogen werden.

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Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau
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Möglich wird die Auswertung durch eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Buchstellen, des Zentrums für Betriebswirtschaft im Gartenbau, Hannover, sowie des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg.

In Tabelle 1 sind wichtige durchschnittliche Kennzahlen des Jahres 2008 in den einzelnen Sparten ausgewiesen. Deutlich wird die erneut sehr hohe Rentabilität im Unterglasgemüsebau, bei den indirekt absetzenden Baumschulbetrieben sowie den Friedhofsgartenbaubetrieben.

Die Gruppe der Zierpflanzenbaubetriebe mit indirektem Absatz konnte mit einem knapp positiven Reinertrag nicht zufrieden sein. Erneut keine Kapitalverzinsung ist bei den Facheinzelhändlern zu verzeichnen.

Tabelle 2 beleuchtet ein für die Rentabilität ausschlaggebendes Verhältnis zweier arbeitswirtschaftlicher Kennzahlen. Die Fragestellung lautet: Wie entwickelte sich die Differenz zwischen der Netto-Arbeitsproduktivität (Betriebseinkommen pro Arbeitskraft) und dem durchschnittlich gezahlten Lohn pro Arbeitskraft. Erfahrungswerte besagen, dass diese Differenz mindestens 5000 € betragen sollte. Die Zahlen machen deutlich, dass die Topfpflanzenbetriebe schlechter als im Jahr 2007 abschnitten und erstmalig unter der empfohlenen Schwelle liegen. Ebenfalls unter der 5000-€-Marke liegen die Facheinzelhändler und die Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus.

Zahlen Betriebe ihren Mitarbeitern nachhaltig mehr Lohn als an Netto-Arbeitsproduktivität erwirtschaftet wird, dann ist die Beschäftigung von Fremd-AK aus wirtschaftlicher Sicht fragwürdig. Diese Betriebe werden in solch einem Fall als stark existenzgefährdet bezeichnet. Es verbleibt kein Überschuss, aus dem sich die Familien-Arbeitskräfte in der gebotenen Höhe entlohnen können. Deren Anteil an der Gesamtzahl der ausgewerteten Betriebe wird in der letzten Spalte von Tabelle 2 ausgewiesen. Die indirekt absetzenden Zierpflanzenbetriebe zeigen im Jahr 2008 bei dieser Zahl einen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 20% gestiegenen Wert.

Die Situation im Facheinzelhandel bleibt mit Werten um die 40% aller ausgewerteten Betriebe kritisch. Im Dienstleistungsgartenbau sank der Prozentsatz bei den GaLaBau-Betrieben um zehn Zählerpunkte auf nunmehr 20% existenzgefährdeter Betriebe.

In Tabelle 3 wird die Entwicklung des Anteils der Betriebe ohne Kapitalverzinsung (negativer Reinertrag) aufgezeigt. Während bei den indirekt vermarktenden Zierpflanzenbaubetrieben nicht ganz die Hälfte ohne Reinertrag bleiben, bewegt sich dieser Wert bei den Facheinzelhändlern zwischen 70% und 80%.

Eine Verbesserung der Situation ist bei den Garten- und Landschaftsbau- und Baumschulbetrieben festzustellen. Leicht angestiegen ist der Anteil der Betriebe ohne Reinertrag bei den Friedhofsgärtnern (17%) und den Gemüsebaubetrieben (49%).

Text: Christoph Hintze, LVG HeidelbergDatenverarbeitung: Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau Hannover

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