Deutschland: Mehr Zuversicht im Zierpflanzenbau
Das geht aus den jüngsten Ergebnissen des Konjunktur- und Investitionstests Zierpflanzenbau hervor.
Gaben im Herbst 2004 33 % aller befragten Betriebe in Westdeutschland einen „guten bis befriedigenden“ Geschäftsverlauf für das vergangene Halbjahr an, so verdoppelte sich der Anteil in diesem Herbst fast auf 60 %. Darunter vergaben 14 % das Urteil „gut“ (Vorjahr: 4 %). Der Anteil der Unternehmen mit einem „schlechten“ Geschäft hat sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Drittel auf 7 % (Vorjahr: 21 %) vermindert.
Auch in den neuen Bundesländern gaben die Betriebsleiter eine wesentlich bessere Bewertung als im Vorjahr ab. 43 % aller befragten Betriebe vergaben die Wertung „gut bis befriedigend“ (Vorjahr: 35 %) für den Geschäftsverlauf der vergangenen sechs Monate. Davon urteilten 6 % (Vorjahr: 7 %) mit „gut“. Ein „schlechtes“ Geschäft mussten 12 % (Vorjahr: 18 %) der befragten Betriebsleiter hinnehmen.
Die günstigere Bewertung des Geschäftsverlaufs für die vergangenen sechs Monate ist bundesweit in allen untersuchten Betriebstypen festzustellen. Auch die Topfpflanzenbetriebe haben damit das Stimmungstief des letzten Jahres überwunden.
Für das laufende Winterhalbjahr 2005/06 fallen die Einschätzungen der Geschäftslage dagegen im Vergleich zum abgelaufenen Sommerhalbjahr zurückhaltender aus.
Zunehmende Investitionen zu erwarten
Trotz der wieder etwas gedämpften Erwartungen für das kommende Halbjahr, ist für das laufende Wirtschaftsjahr bundesweit in den befragten Gartenbaubetrieben eine im Vergleich zum Vorjahr leicht zunehmende Investitionstätigkeit zu erwarten. Der durchschnittlich geplante Investitionsbetrag liegt mit 43 610 Euro pro Betrieb merklich über dem des im Vorjahr geplanten Investitionsvolumens (Vorjahr: 36 793 Euro).
Die Planungen deuten für das kommende Frühjahr 2006 in allen befragten Betrieben bundesweit auf eine weitere leichte Verringerung der Gesamtanbauflächen von Schnittblumen unter Glas gegenüber dem Vorjahr hin. Der zu erwartende Rückgang dürfte mit –1 % jedoch wesentlich geringer ausfallen als in den Jahren davor.
Der Beet- und Balkonpflanzenbereich scheint sich für die kommende Saison 2006, nach erstmaligem tendenziellem Rückgang in den Planungen im Herbst 2004, zumindest stabilisiert zu haben. Die Erzeugung von Beet- und Balkonpflanzen soll in den Betrieben insgesamt im gleichen Umfang wie im Vorjahr beibehalten werden.
Bei blühenden Topfpflanzen ist eine erhebliche Ausweitung der geplanten Produktion für 2006 zu erwarten. Die Erzeugung soll in den erfassten Betrieben um 6 % im gesamten Bundesgebiet steigen.
Unternehmerbrief wichtige Info-Quelle
Bei einer Befragung in eigener Sache wurden die Teilnehmer gebeten, den Nutzen des Unternehmerbriefs zu bewerten und die aus ihrer Sicht dringendsten Probleme zu benennen. Die Auswertung zeigte, dass die meisten Betriebsleiter den Unternehmerbrief als wichtige Informationsquelle für die Produktions- und Marktentwicklungen sehen.
Als derzeit größtes Problem wurde die Energiepreisentwicklung genannt. Dieses Thema wird deshalb in der kommenden Frühjahrserhebung aufgegriffen.
Christina Grundstedt,
Institut für Gartenbauökonomie, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Hannover
www.dega.de, 8. Februar 2006