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Böln-Studie

Luftstrom statt chemischer Wuchshemmung

Ein kompakter und stabiler Wuchs von Topfkulturen kann im Unterglasanbau auch mit einem gezielt eingesetzten Luftstrom erreicht werden. Damit steht dem biologischen Anbau von Zierpflanzen ein alternatives Wuchsregulierungsverfahren zur Verfügung, im integrierten Anbau kann die Anwendungshäufigkeit chemischer Wachstumsregulatoren verringert werden. Das ist das Ergebnis einer sechsjährigen Studie, die ein Forscherteam der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg und der Universität Hohenheim durchführte.

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Gefördert wurde das Projekt vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN).

Die Forscher stellten in Versuchen auf einem Praxisbetrieb fest, dass mit regelmäßigen, gezielten Luftreizen das Wachstum verschiedener Topfpflanzen um bis zu 45 Prozent reduziert werden kann. Die größte Wirkung erzielten die Fachleute bei Pflanzen mit weichem Gewebe wie Campanula und Topftomaten. Bei verholzenden Pflanzen wie Weihnachtssternen fiel die Wirkung geringer aus.

Um eine verlässliche Wuchshemmung zu erreichen, waren Luftgeschwindigkeiten auf Pflanzenhöhe von fünf bis zwölf Metern pro Sekunde erforderlich. Als entscheidend für die Wirksamkeit der Behandlung erwies sich dabei die Reizintensität, also die Stärke des Luftstroms. Die Häufigkeit der Behandlung spielte dagegen eine untergeordnete Rolle.

Die Wissenschaftler prüften insgesamt vier neue Luftverfahren, von den drei ohne Druckluft arbeiteten. Tischkulturen wurden damit bei unterschiedlichen Luftgeschwindigkeiten und Intervalllängen behandelt. Dabei erwiesen sich insbesondere das angewendete Druckluft- und mit Einschränkungen ein Axiallüfterverfahren als marktreif. Beide Varianten können nach Einschätzung der Forscher schon jetzt zur alternativen Wuchsregulierung genutzt werden.

Ein Nachteil beider Lüfterverfahren sind allerdings relativ hohe Investitionskosten und im Falle des Druckluftverfahrens hohe Betriebskosten. Ob sich das Verfahren als Alternative zur chemischen Wuchshemmung lohnt, hängt nach Einschätzung des Forscherteams von den betrieblichen Voraussetzungen und den Erfordernissen des Marktes ab.

Link zum vollständigen Bericht zur Studie

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